Bollywood - The Show: Eine richtige Bollywood Story ist wie ein indisches Currygericht...
Die Story von "Bollywood - The Show": Eine richtige Bollywood Story ist wie ein indisches Currygericht:
Es braucht die richtigen Gewürze - den Konflikt, die Liebesgeschichte, das Happy End!
In Bollywood - The Show vereint sich darüber hinaus Fiktion mit Realität. Vorlage für den Konflikt zwischen Ayesha, der erfolgreichen, modernen Regisseurin und Choreographin - und ihrem Großvater Shantilal - dem großen König des traditionellen indischen Kinos, ist die Familiengeschichte der Choreographin der Show Vaibhavi Merchant.
Die Geschichte beginnt in Indien, in der Wüste des Landstrichs Rajasthan, in Shivas Tempel. In den Händen der Merchant-Familie liegt die Verantwortung für die alten Traditionen des Kathak Tanzes, des Tanzes der Götter. Shantilal Merchant ist der letzte in der langen Linie der Gurus. Die Tradition droht auszusterben.
Früher war Shantilal Regisseur und Choreograph der goldenen Ära von Indiens Filmindustrie, Bollywood. Die Zerrissenheit des Landes hat die Herzen und Seelen der Menschen gebrochen und Shantilal glaubte, dass das Kino die Wunden heilen könnte.
Er verließ die Filmindustrie in einer Zeit, in der sie nur noch kommerziell und gesetzlos zu werden drohte, beeinflusst von westlichen Trends und schmutzigem Geld. Er gründete seine eigene Tanzschule in der Wüste, wo er die traditionellen, folkloristischen Tänze unterrichtete und am Leben erhielt.
Seine Enkelin Ayesha verließ gegen seinen Willen Rajasthan und wurde die Königin unter den Choreographen und Regisseuren des heutigen Bollywood. Man nennt sie "Die Prinzessin der Romantik". Alles, was sie anfasst, wird zu Gold.
Obwohl beide einer Familie entstammen, könnten ihre Auffassungen von Filmchoreographie nicht unterschiedlicher sein. Shantilal glaubt, dass Filme das Leben der Menschen verändern können. Ayesha sagt, dass Filme den Menschen helfen sollen, der Realität zu entfliehen. Realität oder Fantasie? hier liegt ihr Konflikt. Der Same ihres Zwistes lag in Ayeshas Rebellion gegen ihre klassische Ausbildung, sie entschied sich für die modernen westlichen Tanzstile. Die Kluft scheint unüberwindbar zu sein.
Als Ayesha vom nahenden Tod ihres Großvaters erfährt, entschließt sie sich, Shantilal zu besuchen und Frieden zu schließen. Ihre Reise führt sie zurück ins Herz Indiens, in die Wüsten von Rajasthan - und damit in die Arme ihrer Jugendliebe Uday.
Die farbenfrohen Tänze, die hämmernden Rhythmen der Trommeln der folkloristischen Feste Rajasthans überwältigen Ayesha - sie spürt die Kraft ihrer jahrhundertealten Familientradition.
In den Tempeln verlöschen die Feuer - Shantilal stirbt und es gibt niemanden, der die alte Tradition, die Tänze der Götter zu tanzen, fortführt. Ayesha entscheidet sich, Uday zu heiraten und in Rajasthan zu bleiben, die Tanzschule ihres Großvaters weiterzuführen und die Familientradition aufrecht zu halten. Doch sie wird die Schule auf ihre Weise führen - in einer neuen Balance aus Alt und Neu.
Und so erleben wir im Finale der Show eine bunte, ergreifende, hochenergetische Fusion von folkloristischen, klassischen, modernen, westlichen und indischen Tanzelementen.
Die Tränen sind getrocknet, die alten Wunden verheilt, ein uralter Konflikt wird beigelegt in einer kraftvollen Reise in das heilige Herz des Tanzes. HAPPY END!
Bollywood - The Show
DIE ERFOLGSSTORY GEHT WEITER
Die glamouröse Originalproduktion aus Indien mit neuen Hits und Choreografien bis Mai 2008 endlich wieder auf großer Europatournee!
Es ist ein Musik- und Tanzspektakel der Superlative. Mit über 300.000 Besuchern die erfolgreichste Bollywood-Show weltweit. Und mit über 50 Tänzern und Schauspielern ein echtes Bühnen-Großereignis. »Perfekt die Mischung aus Kitsch, Erotik und Exotik. Mitreißend!« schwelgte BILD in Köln, »bombastisches Live-Spektakel« jubelte die Hamburger Morgenpost.
BOLLYWOOD - THE SHOW ist auch 2008 in Europa unterwegs und gastiert in 43 deutschen Städten.
OPULENTE BILDER, MITREISSENDE RYTHMEN
80 Jahre indische Filmgeschichte spiegeln sich in BOLLYWOOD - THE SHOW. Die reizvollen Gegensätze zwischen indischer Tradition und glamouröser Kinowelt fängt die Show in einer bollywood-typischen Liebesgeschichte ein.
Sie greift Elemente, Choreographien und Soundtracks der erfolgreichsten Bollywood-Blockbuster auf und ist eine berauschende Mischung aus Tanz, Theater, Musical und Film, aus opulenten Bildern und mitreißenden Rhythmen.
Für die neue Tournee hat Regisseur Toby Gough die Show noch einmal überarbeitet. Dafür wurden auch das Songmaterial und die Choreografien aktualisiert, mit Soundtracks aus Bollywood-Blockbustern wie »Hochzeit - nein danke! (Salam Namaste)«, »Mujhse Dosti Karoge - Beste Freunde küsst man nicht«, »Jhoom Barabar Jhoom«, Ta Ra Rum Pum« oder »Rang De Basanti«.
Bollywood - Starchoreographin Vaibhavi Merchant, die aus einer der berühmtesten indischen Filmdynastien entstammt und deren Familiengeschichte die Vorlage für die Showstory liefert, castete in Mumbai ein neues Ensemble für die Tour.
Europapremiere feierte die Show kurz nach Weihnachten in Amsterdam. Von dort aus reisen Künstler und Produktion weiter zur Deutschlandpremiere nach Hamburg. Danach macht BOLLYWOOD - THE SHOW in vielen großen europäischen Städten, darunter Brüssel, Hamburg, Frankfurt, München, Zürich, Wien Station. Auch bei einem mehrwöchigen Gastspiel im »Tivoli« in Barcelona, ist die Erfolgsshow aus der Filmmetropole Mumbai (ehemals Bombay) im Februar und März 2008 zu erleben.
Offizielle KONZERTKASSE
Filmwelt - Bollywood
Bollywood ist ein Synonym für die Filmindustrie in Indiens Metropole Mumbai, ehemals Bombay, Der Name "Bollywood" entstand Ende der 70er Jahre und ist ein Wortspiel, bei dem der Anfangsbuchstabe der Filmtraumfabrik Hollywood durch ein B ersetzt wurde - B - wie Bombay - der Stadt, in der die größte Filmindustrie der Welt ansässig ist.
Als die erfolgreichsten Bollywood-Produktionen aller Zeiten gelten "Sholay" (1975) - mit 5 Jahren ununterbrochener Laufzeit im indischen Kino. Und das Drei-Stunden-Liebesepos "Dilwale Dulhania Le Jayenge" (1995) - mit 500 Wochen Spieldauer am Stück.
Die BEKANNTESTEN STUDIOS sind Filmalaya und Film City im Norden der Stadt. 700 bis 900 Filme werden jährlich in Indien produziert, davon etwa 200 in Bollywood. Täglich sollen sich 15 Millionen Menschen einen Bollywood-Film anschauen.
Ende der 90er Jahre etablierten sich die Streifen auch außerhalb des Subkontinents. 2002 hatte die dreistündige Liebesgeschichte "Devdas" in Cannes Premiere. Damit lief dort erstmalig ein indischer Film Marke "Bollywood" " bei den Filmfestspielen.
In der indischen Filmwelt erweisen sich bis heute ORGANISATIONSSTRUKTUREN als höchst erfolgreich, in denen wenige Beteiligte stets mehrere Rollen auf einmal spielen, etwa bei Yashraj Films, einem Familienunternehmen, bei dem die Brüder B.R. (bis zu seinem Tod) und Yash Chopra sich die Aufgaben zwischen Produktion und Regie, Auswahl der Bücher, Komponisten und Darsteller teilten.
Yash Chopra, der seit Jahrzehnten im Geschäft ist und mit seinem Film, der indo-pakistanischen Romanze Veer-Zaara (2004), nicht nur mal wieder einen riesigen Publikums-Erfolg gelandet, sondern auch die wichtigsten indischen Auszeichnungen dafür gewonnen hat, führt mit seinem Sohn Aditya, u.a. Autor (auch für Veer-Zaara) und Regisseur (Mohabbatein), die Familientradition höchst erfolgreich fort.
Bereits die beiden großen REGIE-STARTS der 50er Jahre, Guru Dutt und Raj Kapoor, vereinigten die gesamte Produktion ihrer Filme in eigener Hand.
In ihren wichtigsten Filmen traten sie zudem nicht nur als Produzenten und Regisseure, sondern auch als Hauptdarsteller in Erscheinung. Berühmt waren auch Geeta Dutt, als Background-Sängerin, und Raj Kapoors Bruder Shammi, als Darsteller.
Raj Kapoors Vater Prithviraj war einer der größten Theaterstars seiner Zeit, der auch im Film erfolgreich war. Bis heute, fast zwanzig Jahre nach dem Tod des Patriarchen, ist der Kapoor-Clan in Bollywood höchst präsent; seine Enkeltöchter Kareena und Karisma gehören inzwischen zu den berühmtesten Schauspielerinnen ihrer Generation.
Oft kritisiert, aber bis heute eine Tatsache: Auch bei höchst mäßiger Begabung ist die Zugehörigkeit zu einem der großen FAMILIENCLANS ein verlässliche Eintrittskarte zur Industrie. Auch die Karriere des wohl erfolgreichsten Jungstars Hrithik Roshan wurde von seinem Vater Rakesh lanciert, der seit langem erst als Schauspieler, dann als Regisseur einen guten Namen in der indischen Filmindustrie besitzt - und selbst der Sohn des berühmten Komponisten Roshan ist.
Bollywood-Schauspieler produzieren meist mehrere Filme im Jahr. Den Rekord hält Shashi Kapoor mit 140 Filmverträgen in einem Jahr.
DIE BUDGETS der Bollywood-Filme sind im Vergleich zu denen in Hollywood bescheiden. Vor allem Sets, Kostüme, Spezialeffekte und Kamera waren bis in die Mit- und spätneunziger Jahre nur mittelmäßig. Durch westliche Einflüsse jedoch sind Bollywood-Filme schwer unter Druck geraten, mindestens den gleichen Produktionsstandard zu erzielen. Mittlerweile wurden westliche Standards erreicht und Filmcrews aus Mumbai werden zunehmend nomadisch. Es wird in der Schweiz, in Australien, Neuseeland, England oder Kontinentaleuropa gedreht.
GELDER FÜR BOLLYWOOD-FILME stellen oft private Verleiher und wenige große Filmstudios zur Verfügung. Indischen Banken war es lange zeit verboten, Geld an Filmproduktionen zu verleihen. Dieses Verbot wurde aber kürzlich aufgehoben. 2001 erkannte die Indische Regierung die Förderungswürdigkeit der Filmbranche an und eröffnete somit die Möglichkeit, Filme auch über günstige Bankkredite zu finanzieren.
Oftmals kommen die Gelder aber auch aus dubiosen Quellen. Der Einfluss der Unterwelt auf die als Geldwaschanlagen genutzte Filmindustrie (die allerdings bis in die jüngste Vergangenheit steuerlich nicht als Industrie anerkannt war) ist bis in die Gegenwart beträchtlich.
So haben Gangster aus Mumbai Filme produziert, Stars gefördert und ihre Macht benutzt, um ihren Einfluss in der Filmindustrie auszubauen. Im Januar 2000 haben Auftragskiller den Regisseur Rakesh Roshan angeschossen. Er war nicht bereit, mit seiner Produktionsfirma Geschäfte mit der Mafia zu machen.
Im Jahr 2001 beschlagnahmte die indische Nationalpolizei alle Kopien des Filmes "Chori Chori Chupke Chupke", nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Film von Mitgliedern der Mumbaier Unterwelt finanziert wurde.
BOLLYWOOD-FILME SIND WIE MUSICALS!
Mitreißende Lieder und atemberaubende Tänze, dazu Liebesverstrickungen, Komik und tollkühne Abenteuer vor fantastischen Kulissen werden in einem etwa dreistündigen Kostümfilm verschmolzen.
Dabei gibt es Filme mit einer Pause, die Masala-Movies genannt werden (nach der hinduistischen Gewürzmischung Masala). Damit ist die Gleichzeitigkeit verschiedener Geschmacksrichtungen gemeint, wobei scheinbar Widerstrebendes jeder Art zusammengeführt wird. Komik und Tragik schließen sich nicht aus, der Wechsel vom einen zum anderen kann sich sogar binnen Sekunden vollziehen.
Dabei sind die Geschichten oft melodramatisch und bestehen gerne aus sehr formelhaften Zutaten: Unglückliche Liebhaber und wütende Eltern, korrupte Politiker, Entführer, hinterhältige Bösewichte, Kurtisanen mit einem Herz voller Gold, lang verlorene Verwandte, Geschwister, die getrennt wurden, dramatische Verkehrungen des Schicksals und angenehme Zufälle.
Die herausstechenden Merkmale in Bollywood-Filmen sind natürlich die Gesangs - und Tanz-Szenen.
DIE TANZEINLAGEN, besonders in den älteren Bollywood-Filmen, sind hauptsächlich nach dem Vorbild klassischer indischer Tänze, historischer nordindischer Kurtisanentänze (Tawaif) oder Volkstänze choreografiert.
In den moderneren Filmen vermischen sich indische Tanzelemente oft mit westlichen, die man auf MTV oder am Broadway sieht. Es ist also nichts Ungewöhnliches, in einem Film Seite an Seite westlichen Pop und einen rein klassischen indischen Tanzstil zu sehen.
Doch die wichtigste "Attraktion" des Bollywood-Kinos ist fraglos die MUSIK.
Die Komponisten werden inzwischen als Pop-Stars gefeiert. A.R. Rahman, der auch im Westen als von Andrew Lloyd Webber engagierter Komponist des in London erfolgreichen Musicals "Bombay Dreams" bekannt ist, gibt längst Konzerte vor riesigem Publikum.
Die Musik war und ist immer schon einer der wichtigsten Bestandteile für die Erfolgsaussichten eines Films. Der reine Soundtrack wird lange vor dem Kinostart vertrieben, so dass die Zuschauer im Kino mit vielen der Songs längst vertraut sind.
Die Lieder werden alle von Profis gesungen, die Schauspieler bewegen nur ihre Lippen. Dabei kommentieren die Songs auf unterschiedliche Art und Weise die Handlung des Films: Manchmal wird ein Lied in die Handlung eingearbeitet, damit eine Figur Grund hat, zu singen. Oder ein Song soll die Gedanken einer Figur transparent machen, oder ein Ereignis soll dadurch prophezeit werden, das im Film noch nicht stattgefunden hat.
DAS DREHBUCH, das auch "Dialoge" genannt wird, und die Texte zu den Songs werden häufig von unterschiedlichen Autoren verfasst. Die Dialoge sind meist auf Hindi. Urdu wird in Situationen benutzt, die poetische Dialoge erfordern. Aktuelle kommerzielle Filme benutzen gern auch Englisch. Die Dialoge sind oft melodramatisch und beschwören sehr häufig Gott, die Familie, die Mutter und die eigene Opfertätigkeit.
WICHTIGE BOLLYWOOD-STARS HEUTE:
AMITABH BACHCHAN: "Big B" gilt nach wie vor als der größte Bollywood-Star aller Zeiten. Er wurde bei der Online-Millenniumsabstimmung des britischen Senders BBC zum "größten Schauspieler des Millenniums" gekürt.
SHAH RUKH KHAN: Er ist zur Zeit der gefragteste Mann Bollywoods. Wird auch "King Khan" genannt.
AAMIR KHAN: Der Hauptdarsteller und Produzent von Lagaan geht aus Prinzip zu keinen Preisverleihungen und ist der bestbezahlte Schauspieler Bollywoods.
SALMAN KAHN: Dritter der "Drei Großen Khans" in Bollywood.
SAIF ALI KHAN: Bekannter Schauspieler aus Parineeta und Hum Tum. Sohn von Schauspielerin Sharmila Tagore.
HRITHIK ROSHAN: Er gilt derzeit als der schönste Mann von Bollywood.
MADHURI DIXIT: Populärster weiblicher Star der 1990er-Jahre und oftmalige Partnerin der "Drei Großen Khans".
KAJOL: Großer Bollywood-Star der 1990er-Jahre und oftmals Filmpartnerin von Shah Rukh Khan.
RANI MUKHERJI: Cousine von Kajol und eine der zurzeit gefragtesten Bollywood-Schauspielerinnen (z. B. Kuch Kuch Hota Hai, Saathiya, Hum Tum, Veer-Zaara)
AISHWARYA RAI: Das Fotomodell und ehemalige Miss World (1994) gilt als der Bollywood-Star mit den größten, auf Hollywood bezogenen Ambitionen.
PREITY ZINTA: Star aus Kal Ho Naa Ho, Dil Se und Veer-Zaara.
KAREENA KAPOOR: Schwester von Karisma Kapoor, eines großen weiblichen Bollywood-Stars der späten 1990er-Jahre.
WICHTIGE REGISSEURE:
YASH CHOPRA (Silsila -1981, Deewaar - 1975), Veer-Zaara - 2004)
ADITYA CHOPRA (Dilwale Dulhania Le Jayenge 1995, Mohabbatein 2000)
RAM GOPAL VARMA (Rangeela - 1995, Company 2002, Naach - 2004)
MANI RATNAM (Roja - 1992, Bombay -1995, Dil Se - 1998)
KARAN JOHAR (Kuch Kuch Hota Hai - 1998, Kabhi Khushi Kabhie Gham, Kal Ho Naa Ho (nur Produzent))
RAJ KAPOOR (Awara, Shri 420, Sangam, Mera Naam Joker...)
SANJAY LEELA BHANSALI (Hum Dil De Chuke Sanam, Devdas (2002), Black (2005))
GURU DUTT (Pyaasa)
Offizielle KONZERTKASSE
Wieso fassen sich die Leute immer an die Füße?
Das Anfassen der Füße ist ein Zeichen von Respekt. Man verbeugt sich dabei vor einer höher gestellten oder meistens älteren Person und erhält im Gegenzug deren Segen. Das Anfassen der Füße ist ein symbolisches Zeichen: Die Füße gelten als unreinstes Körperteil, somit zeigt man größten Respekt vor der Person, wenn man selbst ihre "schlechteste Stelle" zu würdigen weiß.
Was haben die Frauen für rotes Pulver im Haar?
Das Pulver heißt Sindur und ist bei Frauen zu sehen, die verheiratet sind. Bei der Eheschließung drückt der Mann der Frau rote Farbe in den Mittelscheitel der Haare - das so genannte Vermilion-Zeichen. Wenn der Mann stirbt, kann das Vermilion entfernt werden. Das Symbol soll aus Zeiten stammen, in denen Ehefrauen entführt wurden. Ihre Männer eroberten sie zurück, indem sie den Gegner töteten und mit seinem Blut das Vermilion der Frau in die Haare strichen.
Wieso schauen die Leute in Bollywood-Filmen oft hinter den Köpfen ihrer Partner oder hinter Bäumen hervor?
Die Kamera zeigt den Hinterkopf einer Person, eine andere Person, die davor steht, dreht den Kopf zur Seite und wird so sichtbar. Dabei handelt es sich um ein typisches Bollywood-Emblem für zwei verliebte Personen. Ebenfalls gern gesehen: Das Verstecken hinter Bäumen.
Das ganze kulturell zu erklären, ist nicht einfach. Am besten wird es wohl mit chori / chupke (heimlich / leise) zusammengefasst - man turtelt und flirtet heimlich und leise, wenn man noch nicht verheiratet ist.
Was ist ein Wet Sari?
Fast in jedem Bollywood-Film wird die arme Protagonistin gezwungen, ins Wasser zu fallen oder im Regen zu singen. Aishwarya Rai ist in beinahe jedem Film mindestens einmal tropfnass. Und obwohl man durch den dicken Sari nie etwas Anzügliches erblicken würde, ist eine Frau im ganz eng anliegenden (weil nassen) Kleid der Höhepunkt an Erotik, den man in einem familientauglichen Bollywood-Film zu sehen bekommt.
Was feiern die Leute ständig?
Verschiedenste hinduistische Feiern - die beiden in Bollywood-Filmen populärsten sind Diwali und Holi. Dilwali ist vielleicht das wichtigste Fest, das landesweit fünf Tage lang im Herbst gefeiert wird und manchmal auch als Neujahrsfest bezeichnet wird. Holi ist das Farbenfest, das in Bollywood-Filmen vor allem während Song-Nummern sehr populär ist.
Es ist vergleichbar mit der europäischen Fasnacht - die Leute verkleiden sich zwar nicht, aber es wird das Ende des Winters gefeiert. Und Konfetti ist mit dem Verstreuen von Farbe auch vergleichbar.
Wieso stolpern Ehefrauen oft über eine Schüssel mit Reis?
Eine traditionelle indische Heirat ist eine Ansammlung an Zeremonien. Während der Heirat verknüpft das Paar z.B. seine Kleider, geht sechsmal um das Feuer - dreimal geht er voraus, dreimal sie. Nach der Heirat ist es üblich, dass das Paar beim Betreten des Hauses des Bräutigams von den Frauen begrüßt wird und eine Schüssel Reis umkickt.
Warum wird in den Bollywood Filmen immer so viel geredet?
In Bollywood haben Dialoge einen anderen Stellenwert als im westlichen Kino. Es wird gerne gesprochen - und viel. Die Charaktere lassen einander selbst in der Hitze des Gefechts ausreden, denn Bösewicht wie Held wollen ihre Argumente ausführlich dargelegt wissen. Damit das auch geschliffen passiert, gibt es spezielle Dialog-Schreiber, die in den Credits aufgeführt werden.
Der heute v.a. als Komiker arbeitende Kader Khan war zum Beispiel ein Experte für Dialoge in den 70er-Filmen. Gerne genommen als Dialog-Schreiber werden auch Poeten, die den Texten die Kraft geben, die der Film braucht, um die Massen zum Applaus hinzureißen.
Dreht Bollywood wirklich 1000 Filme pro Jahr?
Diese Zahl ist sehr ungenau. Indien produzierte laut Screen Digest im Jahr 2003 1100 feature films, ein Jahr davor 1200 und wiederum ein Jahr früher 1013. Ob damit Kinofilme gemeint sind oder abendfüllende Spielfilme, bleibt offen.
Genauer sind die Zahlen der indischen Zensurbehörde CBFC. Danach gingen im Jahr 2003 877 Spielfilme und 1177 Kurzfilme durch die Zensur. Ein Jahr zuvor waren es sogar 943 Filme. Daraus ergibt sich diese immer wieder gehörte Zahl 800 - 1000.
Aber das sind Zahlen für ganz Indien. Also mit tamilischen Filmen, bengalischen usw... Eine genaue Aufsplittung zeigt, dass im Jahr 2003 unter anderem 222 Hindi-Filme durch die Zensur gingen, 151 Tamil-Filme, 155 Telugu-Filme.
In Bombay wurden 267 zugelassen. Darin inbegriffen sind auch die in Maharati gesprochenen lokalen Filme. Streng genommen produziert "Bollywood" also rund 250-300 Filme pro Jahr, das gesamte Indien um die 900.
Und Amerika? Im Jahr 2003 waren es 593 in den ganzen USA (laut Screen Digest). Indien produziert also fast doppelt soviel wie Amerika...
Es braucht die richtigen Gewürze - den Konflikt, die Liebesgeschichte, das Happy End!
In Bollywood - The Show vereint sich darüber hinaus Fiktion mit Realität. Vorlage für den Konflikt zwischen Ayesha, der erfolgreichen, modernen Regisseurin und Choreographin - und ihrem Großvater Shantilal - dem großen König des traditionellen indischen Kinos, ist die Familiengeschichte der Choreographin der Show Vaibhavi Merchant.
Die Geschichte beginnt in Indien, in der Wüste des Landstrichs Rajasthan, in Shivas Tempel. In den Händen der Merchant-Familie liegt die Verantwortung für die alten Traditionen des Kathak Tanzes, des Tanzes der Götter. Shantilal Merchant ist der letzte in der langen Linie der Gurus. Die Tradition droht auszusterben.
Früher war Shantilal Regisseur und Choreograph der goldenen Ära von Indiens Filmindustrie, Bollywood. Die Zerrissenheit des Landes hat die Herzen und Seelen der Menschen gebrochen und Shantilal glaubte, dass das Kino die Wunden heilen könnte.
Er verließ die Filmindustrie in einer Zeit, in der sie nur noch kommerziell und gesetzlos zu werden drohte, beeinflusst von westlichen Trends und schmutzigem Geld. Er gründete seine eigene Tanzschule in der Wüste, wo er die traditionellen, folkloristischen Tänze unterrichtete und am Leben erhielt.
Seine Enkelin Ayesha verließ gegen seinen Willen Rajasthan und wurde die Königin unter den Choreographen und Regisseuren des heutigen Bollywood. Man nennt sie "Die Prinzessin der Romantik". Alles, was sie anfasst, wird zu Gold.
Obwohl beide einer Familie entstammen, könnten ihre Auffassungen von Filmchoreographie nicht unterschiedlicher sein. Shantilal glaubt, dass Filme das Leben der Menschen verändern können. Ayesha sagt, dass Filme den Menschen helfen sollen, der Realität zu entfliehen. Realität oder Fantasie? hier liegt ihr Konflikt. Der Same ihres Zwistes lag in Ayeshas Rebellion gegen ihre klassische Ausbildung, sie entschied sich für die modernen westlichen Tanzstile. Die Kluft scheint unüberwindbar zu sein.
Als Ayesha vom nahenden Tod ihres Großvaters erfährt, entschließt sie sich, Shantilal zu besuchen und Frieden zu schließen. Ihre Reise führt sie zurück ins Herz Indiens, in die Wüsten von Rajasthan - und damit in die Arme ihrer Jugendliebe Uday.
Die farbenfrohen Tänze, die hämmernden Rhythmen der Trommeln der folkloristischen Feste Rajasthans überwältigen Ayesha - sie spürt die Kraft ihrer jahrhundertealten Familientradition.
In den Tempeln verlöschen die Feuer - Shantilal stirbt und es gibt niemanden, der die alte Tradition, die Tänze der Götter zu tanzen, fortführt. Ayesha entscheidet sich, Uday zu heiraten und in Rajasthan zu bleiben, die Tanzschule ihres Großvaters weiterzuführen und die Familientradition aufrecht zu halten. Doch sie wird die Schule auf ihre Weise führen - in einer neuen Balance aus Alt und Neu.
Und so erleben wir im Finale der Show eine bunte, ergreifende, hochenergetische Fusion von folkloristischen, klassischen, modernen, westlichen und indischen Tanzelementen.
Die Tränen sind getrocknet, die alten Wunden verheilt, ein uralter Konflikt wird beigelegt in einer kraftvollen Reise in das heilige Herz des Tanzes. HAPPY END!
Bollywood - The Show
DIE ERFOLGSSTORY GEHT WEITER
Die glamouröse Originalproduktion aus Indien mit neuen Hits und Choreografien bis Mai 2008 endlich wieder auf großer Europatournee!
Es ist ein Musik- und Tanzspektakel der Superlative. Mit über 300.000 Besuchern die erfolgreichste Bollywood-Show weltweit. Und mit über 50 Tänzern und Schauspielern ein echtes Bühnen-Großereignis. »Perfekt die Mischung aus Kitsch, Erotik und Exotik. Mitreißend!« schwelgte BILD in Köln, »bombastisches Live-Spektakel« jubelte die Hamburger Morgenpost.
BOLLYWOOD - THE SHOW ist auch 2008 in Europa unterwegs und gastiert in 43 deutschen Städten.
OPULENTE BILDER, MITREISSENDE RYTHMEN
80 Jahre indische Filmgeschichte spiegeln sich in BOLLYWOOD - THE SHOW. Die reizvollen Gegensätze zwischen indischer Tradition und glamouröser Kinowelt fängt die Show in einer bollywood-typischen Liebesgeschichte ein.
Sie greift Elemente, Choreographien und Soundtracks der erfolgreichsten Bollywood-Blockbuster auf und ist eine berauschende Mischung aus Tanz, Theater, Musical und Film, aus opulenten Bildern und mitreißenden Rhythmen.
Für die neue Tournee hat Regisseur Toby Gough die Show noch einmal überarbeitet. Dafür wurden auch das Songmaterial und die Choreografien aktualisiert, mit Soundtracks aus Bollywood-Blockbustern wie »Hochzeit - nein danke! (Salam Namaste)«, »Mujhse Dosti Karoge - Beste Freunde küsst man nicht«, »Jhoom Barabar Jhoom«, Ta Ra Rum Pum« oder »Rang De Basanti«.
Bollywood - Starchoreographin Vaibhavi Merchant, die aus einer der berühmtesten indischen Filmdynastien entstammt und deren Familiengeschichte die Vorlage für die Showstory liefert, castete in Mumbai ein neues Ensemble für die Tour.
Europapremiere feierte die Show kurz nach Weihnachten in Amsterdam. Von dort aus reisen Künstler und Produktion weiter zur Deutschlandpremiere nach Hamburg. Danach macht BOLLYWOOD - THE SHOW in vielen großen europäischen Städten, darunter Brüssel, Hamburg, Frankfurt, München, Zürich, Wien Station. Auch bei einem mehrwöchigen Gastspiel im »Tivoli« in Barcelona, ist die Erfolgsshow aus der Filmmetropole Mumbai (ehemals Bombay) im Februar und März 2008 zu erleben.
Offizielle KONZERTKASSE
Filmwelt - Bollywood
Bollywood ist ein Synonym für die Filmindustrie in Indiens Metropole Mumbai, ehemals Bombay, Der Name "Bollywood" entstand Ende der 70er Jahre und ist ein Wortspiel, bei dem der Anfangsbuchstabe der Filmtraumfabrik Hollywood durch ein B ersetzt wurde - B - wie Bombay - der Stadt, in der die größte Filmindustrie der Welt ansässig ist.
Als die erfolgreichsten Bollywood-Produktionen aller Zeiten gelten "Sholay" (1975) - mit 5 Jahren ununterbrochener Laufzeit im indischen Kino. Und das Drei-Stunden-Liebesepos "Dilwale Dulhania Le Jayenge" (1995) - mit 500 Wochen Spieldauer am Stück.
Die BEKANNTESTEN STUDIOS sind Filmalaya und Film City im Norden der Stadt. 700 bis 900 Filme werden jährlich in Indien produziert, davon etwa 200 in Bollywood. Täglich sollen sich 15 Millionen Menschen einen Bollywood-Film anschauen.
Ende der 90er Jahre etablierten sich die Streifen auch außerhalb des Subkontinents. 2002 hatte die dreistündige Liebesgeschichte "Devdas" in Cannes Premiere. Damit lief dort erstmalig ein indischer Film Marke "Bollywood" " bei den Filmfestspielen.
In der indischen Filmwelt erweisen sich bis heute ORGANISATIONSSTRUKTUREN als höchst erfolgreich, in denen wenige Beteiligte stets mehrere Rollen auf einmal spielen, etwa bei Yashraj Films, einem Familienunternehmen, bei dem die Brüder B.R. (bis zu seinem Tod) und Yash Chopra sich die Aufgaben zwischen Produktion und Regie, Auswahl der Bücher, Komponisten und Darsteller teilten.
Yash Chopra, der seit Jahrzehnten im Geschäft ist und mit seinem Film, der indo-pakistanischen Romanze Veer-Zaara (2004), nicht nur mal wieder einen riesigen Publikums-Erfolg gelandet, sondern auch die wichtigsten indischen Auszeichnungen dafür gewonnen hat, führt mit seinem Sohn Aditya, u.a. Autor (auch für Veer-Zaara) und Regisseur (Mohabbatein), die Familientradition höchst erfolgreich fort.
Bereits die beiden großen REGIE-STARTS der 50er Jahre, Guru Dutt und Raj Kapoor, vereinigten die gesamte Produktion ihrer Filme in eigener Hand.
In ihren wichtigsten Filmen traten sie zudem nicht nur als Produzenten und Regisseure, sondern auch als Hauptdarsteller in Erscheinung. Berühmt waren auch Geeta Dutt, als Background-Sängerin, und Raj Kapoors Bruder Shammi, als Darsteller.
Raj Kapoors Vater Prithviraj war einer der größten Theaterstars seiner Zeit, der auch im Film erfolgreich war. Bis heute, fast zwanzig Jahre nach dem Tod des Patriarchen, ist der Kapoor-Clan in Bollywood höchst präsent; seine Enkeltöchter Kareena und Karisma gehören inzwischen zu den berühmtesten Schauspielerinnen ihrer Generation.
Oft kritisiert, aber bis heute eine Tatsache: Auch bei höchst mäßiger Begabung ist die Zugehörigkeit zu einem der großen FAMILIENCLANS ein verlässliche Eintrittskarte zur Industrie. Auch die Karriere des wohl erfolgreichsten Jungstars Hrithik Roshan wurde von seinem Vater Rakesh lanciert, der seit langem erst als Schauspieler, dann als Regisseur einen guten Namen in der indischen Filmindustrie besitzt - und selbst der Sohn des berühmten Komponisten Roshan ist.
Bollywood-Schauspieler produzieren meist mehrere Filme im Jahr. Den Rekord hält Shashi Kapoor mit 140 Filmverträgen in einem Jahr.
DIE BUDGETS der Bollywood-Filme sind im Vergleich zu denen in Hollywood bescheiden. Vor allem Sets, Kostüme, Spezialeffekte und Kamera waren bis in die Mit- und spätneunziger Jahre nur mittelmäßig. Durch westliche Einflüsse jedoch sind Bollywood-Filme schwer unter Druck geraten, mindestens den gleichen Produktionsstandard zu erzielen. Mittlerweile wurden westliche Standards erreicht und Filmcrews aus Mumbai werden zunehmend nomadisch. Es wird in der Schweiz, in Australien, Neuseeland, England oder Kontinentaleuropa gedreht.
GELDER FÜR BOLLYWOOD-FILME stellen oft private Verleiher und wenige große Filmstudios zur Verfügung. Indischen Banken war es lange zeit verboten, Geld an Filmproduktionen zu verleihen. Dieses Verbot wurde aber kürzlich aufgehoben. 2001 erkannte die Indische Regierung die Förderungswürdigkeit der Filmbranche an und eröffnete somit die Möglichkeit, Filme auch über günstige Bankkredite zu finanzieren.
Oftmals kommen die Gelder aber auch aus dubiosen Quellen. Der Einfluss der Unterwelt auf die als Geldwaschanlagen genutzte Filmindustrie (die allerdings bis in die jüngste Vergangenheit steuerlich nicht als Industrie anerkannt war) ist bis in die Gegenwart beträchtlich.
So haben Gangster aus Mumbai Filme produziert, Stars gefördert und ihre Macht benutzt, um ihren Einfluss in der Filmindustrie auszubauen. Im Januar 2000 haben Auftragskiller den Regisseur Rakesh Roshan angeschossen. Er war nicht bereit, mit seiner Produktionsfirma Geschäfte mit der Mafia zu machen.
Im Jahr 2001 beschlagnahmte die indische Nationalpolizei alle Kopien des Filmes "Chori Chori Chupke Chupke", nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Film von Mitgliedern der Mumbaier Unterwelt finanziert wurde.
BOLLYWOOD-FILME SIND WIE MUSICALS!
Mitreißende Lieder und atemberaubende Tänze, dazu Liebesverstrickungen, Komik und tollkühne Abenteuer vor fantastischen Kulissen werden in einem etwa dreistündigen Kostümfilm verschmolzen.
Dabei gibt es Filme mit einer Pause, die Masala-Movies genannt werden (nach der hinduistischen Gewürzmischung Masala). Damit ist die Gleichzeitigkeit verschiedener Geschmacksrichtungen gemeint, wobei scheinbar Widerstrebendes jeder Art zusammengeführt wird. Komik und Tragik schließen sich nicht aus, der Wechsel vom einen zum anderen kann sich sogar binnen Sekunden vollziehen.
Dabei sind die Geschichten oft melodramatisch und bestehen gerne aus sehr formelhaften Zutaten: Unglückliche Liebhaber und wütende Eltern, korrupte Politiker, Entführer, hinterhältige Bösewichte, Kurtisanen mit einem Herz voller Gold, lang verlorene Verwandte, Geschwister, die getrennt wurden, dramatische Verkehrungen des Schicksals und angenehme Zufälle.
Die herausstechenden Merkmale in Bollywood-Filmen sind natürlich die Gesangs - und Tanz-Szenen.
DIE TANZEINLAGEN, besonders in den älteren Bollywood-Filmen, sind hauptsächlich nach dem Vorbild klassischer indischer Tänze, historischer nordindischer Kurtisanentänze (Tawaif) oder Volkstänze choreografiert.
In den moderneren Filmen vermischen sich indische Tanzelemente oft mit westlichen, die man auf MTV oder am Broadway sieht. Es ist also nichts Ungewöhnliches, in einem Film Seite an Seite westlichen Pop und einen rein klassischen indischen Tanzstil zu sehen.
Doch die wichtigste "Attraktion" des Bollywood-Kinos ist fraglos die MUSIK.
Die Komponisten werden inzwischen als Pop-Stars gefeiert. A.R. Rahman, der auch im Westen als von Andrew Lloyd Webber engagierter Komponist des in London erfolgreichen Musicals "Bombay Dreams" bekannt ist, gibt längst Konzerte vor riesigem Publikum.
Die Musik war und ist immer schon einer der wichtigsten Bestandteile für die Erfolgsaussichten eines Films. Der reine Soundtrack wird lange vor dem Kinostart vertrieben, so dass die Zuschauer im Kino mit vielen der Songs längst vertraut sind.
Die Lieder werden alle von Profis gesungen, die Schauspieler bewegen nur ihre Lippen. Dabei kommentieren die Songs auf unterschiedliche Art und Weise die Handlung des Films: Manchmal wird ein Lied in die Handlung eingearbeitet, damit eine Figur Grund hat, zu singen. Oder ein Song soll die Gedanken einer Figur transparent machen, oder ein Ereignis soll dadurch prophezeit werden, das im Film noch nicht stattgefunden hat.
DAS DREHBUCH, das auch "Dialoge" genannt wird, und die Texte zu den Songs werden häufig von unterschiedlichen Autoren verfasst. Die Dialoge sind meist auf Hindi. Urdu wird in Situationen benutzt, die poetische Dialoge erfordern. Aktuelle kommerzielle Filme benutzen gern auch Englisch. Die Dialoge sind oft melodramatisch und beschwören sehr häufig Gott, die Familie, die Mutter und die eigene Opfertätigkeit.
WICHTIGE BOLLYWOOD-STARS HEUTE:
AMITABH BACHCHAN: "Big B" gilt nach wie vor als der größte Bollywood-Star aller Zeiten. Er wurde bei der Online-Millenniumsabstimmung des britischen Senders BBC zum "größten Schauspieler des Millenniums" gekürt.
SHAH RUKH KHAN: Er ist zur Zeit der gefragteste Mann Bollywoods. Wird auch "King Khan" genannt.
AAMIR KHAN: Der Hauptdarsteller und Produzent von Lagaan geht aus Prinzip zu keinen Preisverleihungen und ist der bestbezahlte Schauspieler Bollywoods.
SALMAN KAHN: Dritter der "Drei Großen Khans" in Bollywood.
SAIF ALI KHAN: Bekannter Schauspieler aus Parineeta und Hum Tum. Sohn von Schauspielerin Sharmila Tagore.
HRITHIK ROSHAN: Er gilt derzeit als der schönste Mann von Bollywood.
MADHURI DIXIT: Populärster weiblicher Star der 1990er-Jahre und oftmalige Partnerin der "Drei Großen Khans".
KAJOL: Großer Bollywood-Star der 1990er-Jahre und oftmals Filmpartnerin von Shah Rukh Khan.
RANI MUKHERJI: Cousine von Kajol und eine der zurzeit gefragtesten Bollywood-Schauspielerinnen (z. B. Kuch Kuch Hota Hai, Saathiya, Hum Tum, Veer-Zaara)
AISHWARYA RAI: Das Fotomodell und ehemalige Miss World (1994) gilt als der Bollywood-Star mit den größten, auf Hollywood bezogenen Ambitionen.
PREITY ZINTA: Star aus Kal Ho Naa Ho, Dil Se und Veer-Zaara.
KAREENA KAPOOR: Schwester von Karisma Kapoor, eines großen weiblichen Bollywood-Stars der späten 1990er-Jahre.
WICHTIGE REGISSEURE:
YASH CHOPRA (Silsila -1981, Deewaar - 1975), Veer-Zaara - 2004)
ADITYA CHOPRA (Dilwale Dulhania Le Jayenge 1995, Mohabbatein 2000)
RAM GOPAL VARMA (Rangeela - 1995, Company 2002, Naach - 2004)
MANI RATNAM (Roja - 1992, Bombay -1995, Dil Se - 1998)
KARAN JOHAR (Kuch Kuch Hota Hai - 1998, Kabhi Khushi Kabhie Gham, Kal Ho Naa Ho (nur Produzent))
RAJ KAPOOR (Awara, Shri 420, Sangam, Mera Naam Joker...)
SANJAY LEELA BHANSALI (Hum Dil De Chuke Sanam, Devdas (2002), Black (2005))
GURU DUTT (Pyaasa)
Offizielle KONZERTKASSE
Wieso fassen sich die Leute immer an die Füße?
Das Anfassen der Füße ist ein Zeichen von Respekt. Man verbeugt sich dabei vor einer höher gestellten oder meistens älteren Person und erhält im Gegenzug deren Segen. Das Anfassen der Füße ist ein symbolisches Zeichen: Die Füße gelten als unreinstes Körperteil, somit zeigt man größten Respekt vor der Person, wenn man selbst ihre "schlechteste Stelle" zu würdigen weiß.
Was haben die Frauen für rotes Pulver im Haar?
Das Pulver heißt Sindur und ist bei Frauen zu sehen, die verheiratet sind. Bei der Eheschließung drückt der Mann der Frau rote Farbe in den Mittelscheitel der Haare - das so genannte Vermilion-Zeichen. Wenn der Mann stirbt, kann das Vermilion entfernt werden. Das Symbol soll aus Zeiten stammen, in denen Ehefrauen entführt wurden. Ihre Männer eroberten sie zurück, indem sie den Gegner töteten und mit seinem Blut das Vermilion der Frau in die Haare strichen.
Wieso schauen die Leute in Bollywood-Filmen oft hinter den Köpfen ihrer Partner oder hinter Bäumen hervor?
Die Kamera zeigt den Hinterkopf einer Person, eine andere Person, die davor steht, dreht den Kopf zur Seite und wird so sichtbar. Dabei handelt es sich um ein typisches Bollywood-Emblem für zwei verliebte Personen. Ebenfalls gern gesehen: Das Verstecken hinter Bäumen.
Das ganze kulturell zu erklären, ist nicht einfach. Am besten wird es wohl mit chori / chupke (heimlich / leise) zusammengefasst - man turtelt und flirtet heimlich und leise, wenn man noch nicht verheiratet ist.
Was ist ein Wet Sari?
Fast in jedem Bollywood-Film wird die arme Protagonistin gezwungen, ins Wasser zu fallen oder im Regen zu singen. Aishwarya Rai ist in beinahe jedem Film mindestens einmal tropfnass. Und obwohl man durch den dicken Sari nie etwas Anzügliches erblicken würde, ist eine Frau im ganz eng anliegenden (weil nassen) Kleid der Höhepunkt an Erotik, den man in einem familientauglichen Bollywood-Film zu sehen bekommt.
Was feiern die Leute ständig?
Verschiedenste hinduistische Feiern - die beiden in Bollywood-Filmen populärsten sind Diwali und Holi. Dilwali ist vielleicht das wichtigste Fest, das landesweit fünf Tage lang im Herbst gefeiert wird und manchmal auch als Neujahrsfest bezeichnet wird. Holi ist das Farbenfest, das in Bollywood-Filmen vor allem während Song-Nummern sehr populär ist.
Es ist vergleichbar mit der europäischen Fasnacht - die Leute verkleiden sich zwar nicht, aber es wird das Ende des Winters gefeiert. Und Konfetti ist mit dem Verstreuen von Farbe auch vergleichbar.
Wieso stolpern Ehefrauen oft über eine Schüssel mit Reis?
Eine traditionelle indische Heirat ist eine Ansammlung an Zeremonien. Während der Heirat verknüpft das Paar z.B. seine Kleider, geht sechsmal um das Feuer - dreimal geht er voraus, dreimal sie. Nach der Heirat ist es üblich, dass das Paar beim Betreten des Hauses des Bräutigams von den Frauen begrüßt wird und eine Schüssel Reis umkickt.
Warum wird in den Bollywood Filmen immer so viel geredet?
In Bollywood haben Dialoge einen anderen Stellenwert als im westlichen Kino. Es wird gerne gesprochen - und viel. Die Charaktere lassen einander selbst in der Hitze des Gefechts ausreden, denn Bösewicht wie Held wollen ihre Argumente ausführlich dargelegt wissen. Damit das auch geschliffen passiert, gibt es spezielle Dialog-Schreiber, die in den Credits aufgeführt werden.
Der heute v.a. als Komiker arbeitende Kader Khan war zum Beispiel ein Experte für Dialoge in den 70er-Filmen. Gerne genommen als Dialog-Schreiber werden auch Poeten, die den Texten die Kraft geben, die der Film braucht, um die Massen zum Applaus hinzureißen.
Dreht Bollywood wirklich 1000 Filme pro Jahr?
Diese Zahl ist sehr ungenau. Indien produzierte laut Screen Digest im Jahr 2003 1100 feature films, ein Jahr davor 1200 und wiederum ein Jahr früher 1013. Ob damit Kinofilme gemeint sind oder abendfüllende Spielfilme, bleibt offen.
Genauer sind die Zahlen der indischen Zensurbehörde CBFC. Danach gingen im Jahr 2003 877 Spielfilme und 1177 Kurzfilme durch die Zensur. Ein Jahr zuvor waren es sogar 943 Filme. Daraus ergibt sich diese immer wieder gehörte Zahl 800 - 1000.
Aber das sind Zahlen für ganz Indien. Also mit tamilischen Filmen, bengalischen usw... Eine genaue Aufsplittung zeigt, dass im Jahr 2003 unter anderem 222 Hindi-Filme durch die Zensur gingen, 151 Tamil-Filme, 155 Telugu-Filme.
In Bombay wurden 267 zugelassen. Darin inbegriffen sind auch die in Maharati gesprochenen lokalen Filme. Streng genommen produziert "Bollywood" also rund 250-300 Filme pro Jahr, das gesamte Indien um die 900.
Und Amerika? Im Jahr 2003 waren es 593 in den ganzen USA (laut Screen Digest). Indien produziert also fast doppelt soviel wie Amerika...
event - Feb 26, 08:34