Der Orientzyklus - Das Hörspielereignis auf WDR 5
WDR 5 präsentiert eine abenteuerliche Reise in zwölf Etappen. „Der Orientzyklus“, ein Hörspielmehrteiler nach den Reiseerzählungen von Karl May, wurde bearbeitet und in Szene gesetzt von Walter Adler und ist hochkarätig besetzt mit Schauspielern wie Sylvester Groth, Matthias Koeberlin, Michael Mendl, Christian Redl, Rufus Beck und Renan Demirkan.
Die Produktion schildert die Reiseabenteuer des Christen Kara ben Nemsi und des Moslems Hadschi Halef Omar von Algerien über Ägypten quer durch die Sahara ins Zweistromland von Euphrat und Tigris - und zurück bis nach Istanbul.
Erzählt wird das große Hör-Abenteuer unter Einbindung von Karl Mays ebenso außergewöhnlich anmutender Lebensgeschichte. Zwischen Weihnachten und Silvester 2007 werden alle zwölf Folgen an drei aufeinander folgenden Sendetagen wiederholt.
Übersicht der Sendetermine:
Donnerstag, 27. Dezember 2007,
20:05 Uhr, WDR 5
Episode 1
Die beiden ersten Bände des Orientzyklus erzählen vom Weg der beiden Protagonisten Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar durch die algerische Wüste, auf dem sie die Leiche eines Franzosen entdecken. Kurze Zeit später begegnen sie dem Armenier Hamd el Amasat, der offensichtlich der Mörder ist. Hamd el Amasat, auch Abu en Nassr (Vater des Sieges) genannt, kann ihnen jedoch entkommen, indem er ihren Führer Sadek auf dem berüchtigten Salzsee erschießt. Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar ziehen weiter bis zum Nil, wo sie eine junge Frau aus einem Harem befreien.
Episode 2
Die Orientreisenden fallen in die Hände des Piraten Abu Seif, können sich aber befreien und reisen in die Gegend von Mekka. Hier begegnen Sie der Araberin Amscha, die sich als Tochter des Scheichs der Ateibeh (Scheik Malek) zu erkennen gibt. Amscha und ihre Tochter wurden von Abu Seif entführt, konnten sich befreien und wollen sich nun rächen. Halef und Hanneh heiraten. Kara besucht die heilige Stadt Mekka. Hier kommt es zu einem Showdown mit Abu Seif.
Episode 3
Auf der nächsten Reiseetappe gesellt sich der Engländer Sir David Lindsay dazu, auf dessen Dampfboot die Fahrt nach Bagdad gelingt. Beim Stamm der Haddedihn wird Kara mit einem besonderen Pferd geehrt: Rih. Kara führt die Haddedihn in ihrem Krieg gegen feindliche Stämme zum Sieg.
Episode 4
Gemeinsam ziehen Kara, Halef und Scheik Mohammed Emin nach Norden ins Land der Kurden, um Amad el Ghandur, den Sohn Mohammed Emins, aus der türkischen Festung Amadijah zu befreien. Die Kurden schenken Kara den Hund Dojan, mit dessen Hilfe die Freunde ihre Abenteuer im Kurdenland bestehen.
Freitag, 28. Dezember 2007,
20:05 Uhr, WDR 5
Episode 5
Kara lernt Marah Durimeh und den „Geist der Höhle“ kennen. Mara Durimeh gibt ihm den Rat, sich bei Gefahr auf diesen Geist zu berufen. In der Festung Kalah Gumri treffen sie auf den Kurdenführer Abd el Summit Bey. An dessen Seite gerät Kara zwischen die Fronten der verfeindeten kurdischen Stämme.
Episode 6
Im Kampf mit den räuberischen Bebbeh-Kurden verlieren Kara und seine Gefährten den alten Scheik Mohammed Emin. Amad el Ghandur, sein Sohn verfolgt die Bebbeh-Kurden, um den Vater zu rächen. Kara lernt den politischen Flüchtling Hassan kennen, der sich der Todeskarawane anschließt, in der Pilger ihre verstorbenen Angehörigen in die heilige Stadt Nedschef bringen. Durch Verrat wird Hassan bei den Ruinen des alten Babylon überfallen, wo auch Sir David Lindsay spurlos verschwindet. Aber Kara hat noch ein größeres Problem: Alle körperlichen Anzeichen deuten darauf hin, dass er an der Pest erkrankt ist.
Episode 7
Nach einem Abstecher zu den Haddedihn reisen Kara Ben Nemsi und Halef nach Damaskus. Dort erblicken sie auf einem Fest für einen kurzen Augenblick Dawuhd Arafim alias Abrahim Mamur. Es gelingt ihnen jedoch nicht, den Mann zu fassen, der am Nil Senitza entführt hatte und den sie auch in Verdacht haben, für einen Juwelenraub in Damaskus verantwortlich zu sein. Während Kara Ben Nemsi und Halef seine Verfolgung aufnehmen, erleben sie eine wunderbare Überraschung: Sie treffen auf den tot geglaubten Sir David Lindsay. Wieder vereint beschließen die Freunde, Abrahim Mamur zur Strecke zu bringen und folgen ihm Richtung Konstantinopel.
Episode 8
Nachdem Abrahim Mamur von einem Turm zu Tode gestürzt sein soll, machen sich Kara Ben Nemsi und seine Gefährten auf nach Adrianopel, um Barud el Amasat dingfest zu machen. Es gelingt den Freunden schnell, ihn in Gewahrsam zu nehmen. Doch schon kurz darauf befreien ihn zwei Männer aus der Bande des Schut, einem berüchtigten Skipetaren. Um schneller voran zu kommen, trennt sich Kara Ben Nemsi von seinen Begleitern und setzt den Flüchtenden alleine nach. Er gerät in einen Hinterhalt, und der Waffenschmied Deselim, ein Schwager des Schut, nimmt ihn gefangen. Nur Halef und seine Freunde können ihn nun noch aus der tödlichen Gefahr retten.
Samstag, 29. Dezember 2007,
20:05 Uhr, WDR 5
Episode 9
Kara Ben Nemsi, Halef, Osko und Omar haben in Menlik wieder die Fährte von Barud el Amasat aufgenommen und setzen ihm nach. Im Tal der Strumnitza, bei den heißen Quellen, treffen sie auf den verkrüppelten Bettler Busra und den Arzt Mübarek, der wie ein Heiliger verehrt wird. Beide Gestalten lassen Kara Ben Nemsi misstrauisch werden. Gegen beide hegt Kara begründeten Verdacht. Könnten auch sie dem Schut angehören?
Episode 10
Bevor sich Kara Ben Nemsi und seine Freunde an die Fersen des Mübareks heften können, müssen sie die Aladschy, zwei gefährliche Skipetarenbrüder, überlisten. Der Plan geht auf, doch Kara Ben Nemsi verletzt sich am Fuß. Im Dorf Sbiganzy stoßen die Gefährten auf weitere Verbündete des Schut. Der Fleischer Tschurak gibt vor, sie zu seinem Anführer zu geleiten. Doch die Situation entpuppt sich als Hinterhalt: Kara Ben Nemsi, Halef, Osko und Omar sind in einer scheinbar aussichtlosen Lage gefangen.
Episode 11
Manach el Barscha, Barud el Amasat, dem Mübarek und den beiden Aladschy-Brüdern gelingt in Kilissely erneut die Flucht. Bevor Kara Ben Nemsi und seine Begleiter die Verfolgung aufnehmen, bestrafen sie die zurückgebliebenen Komplizen des Schut. Als sie den Mübarek auf einem entlegenen Gehöft finden, ist er vom Wundbrand schon so gezeichnet, dass er keine Gefahr mehr darstellt. Doch den Freunden bleibt keine Zeit zum Verschnaufen: Neues Unheil droht, als sie in einer Felsschlucht auf die übrigen Flüchtigen stoßen.
Episode 12
Kara Ben Nemsi gelingt es, Sir David Lindsay zu befreien - er kennt nun die wahre Identität sowie den Aufenthaltsort des Schut. In Rugova kommt es schließlich zur Konfrontation: Kara Ben Nemsi befreit unter lebensgefährlichen Umständen den Franzosen Paul Galingré und bringt den Schut zwischenzeitlich in seine Gewalt, doch dieser entkommt. Ein letztes Mal setzen die Gefährten dem Schut nach, und am Ende entscheiden die Qualitäten des Rappen Rih über den Ausgang der Geschichte.
Die orientalische Frage
Für die europäische Politik des 19. Jahrhunderts war die „orientalische Frage“ ein zentrales Problem: Das Osmanische Reich befand sich im Niedergang, und in den türkischen Provinzen Europas, Asiens und Afrikas sorgten die nationalen und religiösen Verhältnisse für massiven Zündstoff.
Verschärft wurde die Situation durch das Eingreifen der europäischen Großmächte, insbesondere Russlands, Österreichs und Großbritanniens, sowie durch den Nationalismus der unterworfenen Balkanvölker.
Eckehard Koch hat Karl Mays Abenteuererzählung in Relation zu den tatsächlichen zeitgeschichtlichen Verhältnissen gesetzt und gezeigt, dass May den Orient weitaus differenzierter dargestellt hat, als man es von einem Kind seiner Zeit erwarten würde.
„Der kranke Mann am Bosporus“
Schon mit dem Ende der Türkenkriege im 18. Jahrhundert nahm das politische Gewicht der Türkei stark ab: Das Osmanische Reich wurde zunehmend fremdbestimmt und der „kranke Mann am Bosporus“ nach und nach zerstückelt.
Die europäischen Großmächte stellten die verschiedenen Religionsgruppen im Osmanischen Reich unter ihren Schutz, die Türkei wurde zum Spielball ihrer Interessen: Russland war daran gelegen, seinen Machteinfluss in Europa zu erweitern und insbesondere einen freien Zugang zum Mittelmeer zu bekommen.
Österreich, England und Frankreich sahen die Gefahr der russischen Expansion und tendierten daher eher dazu, ein schwaches Osmanisches Reich aufrechtzuerhalten. Auch die inneren Verhältnisse verfielen mehr und mehr; seit dem Krim-Krieg (1853-1856) waren die Staatsfinanzen in einem fatalen Zustand.
Deutschland und die orientalische Frage
Es lag im Interesse des Deutschen Reiches, weder Russland noch England eine Vormachtstellung in der Türkei zu ermöglichen. Daher wurde versucht, das Osmanische Reich zu stärken und die Verhältnisse zu stabilisieren.
Die deutsche Unterstützung manifestierte sich insbesondere in der Entsendung von Militärs, die an der Reorganisation der Streitkräfte arbeiteten. Dennoch beteiligten sich auch deutsche Geschäftsleute an der Ausbeutung des Landes:
Besonders ertragreiche – und unfaire – Geschäfte wurden über die Eisenbahngesellschaften abgewickelt. Karl May übertreibt daher in seiner Darstellung des Deutschen als einzigem Freund der Türkei. Angesichts der allgemeinen Stimmung im Deutschen Reich und der entsprechenden Quellenlage ist diese Übertreibung jedoch leicht erklärbar.
Das Informationsangebot zu Karl May im Internet ist reichhaltig, bisweilen sogar unübersichtlich. Dem Neueinsteiger in die Welt Karl Mays seien daher insbesondere die Seiten der Karl-May-Gesellschaft empfohlen. Neben einem reichhaltigen Informationsangebot und ausführlicher Bibliographie bietet die Gesellschaft auch einen umfassenden Linkkatalog unter
karl-may-gesellschaft.de
Interessante Einblicke in die Welt Karl Mays bieten auch die Diskussionsforen der Karl-May-Stiftung
karl-may-stiftung.de
sowie des Karl-May-Magazins
karl-may-magazin.de
Das Orientbild Karl Mays
Auch das Bild, welches May von den inneren Verhältnissen des zerfallenden Osmanischen Reiches zeichnet, ist treffend: Kara Ben Nemsi und seine Gefährten müssen sich immer wieder mit korrupten und gesetzlosen Beamten herumschlagen. Diese Charaktere spiegeln sicherlich auch persönliche Erfahrungen Mays mit öffentlichen Behörden wieder, eröffnen aber auch einen Blick auf die tatsächlichen Verhältnisse in der zeitgenössischen Türkei.
May übertreibt und überzeichnet, auch übersieht er die Reformen, die schon im 19. Jahrhundert vorgenommen wurden, doch entspricht dieses Urteil dem Geist seiner Zeit und seinem christlichen, eurozentrischen Blickwinkel. Er urteilt nur selten einseitig und fragt immer wieder auch nach Hintergründen und Ursachen für die Schattenseiten des Orients. Mutig und modern erscheint bis heute, dass May gerade auch bei den Europäern die Schuld für die orientalische Misere sieht.
Weitere empfehlenswerte Informationsangebote
Karl-May-Gesellschaft
Karl-May-Stiftung
Karl-May-Bücher, bibliographische Datenbank für Ausgaben ab 1963
Karl-May-Bibliographie von Wolfgang Hermesmeier
Karl-May-Festspiele
Karl-May-Hörspieldatenbank
Karl-May-Verfilmungen
Karl-May-Verfilmungen
Karl May & Co. – Das Karl-May-Magazin
Karl-May-Archiv
Karl-May-Verlag
Karl-May-Haus Hohenstein-Ernstthal
Karl-May-Museum Radebeul
Karl-May-Wikipedia zur Quelle
Reisetipps: Ägypten, Marokko, Tunesien, Türkei
Die Produktion schildert die Reiseabenteuer des Christen Kara ben Nemsi und des Moslems Hadschi Halef Omar von Algerien über Ägypten quer durch die Sahara ins Zweistromland von Euphrat und Tigris - und zurück bis nach Istanbul.
Erzählt wird das große Hör-Abenteuer unter Einbindung von Karl Mays ebenso außergewöhnlich anmutender Lebensgeschichte. Zwischen Weihnachten und Silvester 2007 werden alle zwölf Folgen an drei aufeinander folgenden Sendetagen wiederholt.
Übersicht der Sendetermine:
Donnerstag, 27. Dezember 2007,
20:05 Uhr, WDR 5
Episode 1
Die beiden ersten Bände des Orientzyklus erzählen vom Weg der beiden Protagonisten Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar durch die algerische Wüste, auf dem sie die Leiche eines Franzosen entdecken. Kurze Zeit später begegnen sie dem Armenier Hamd el Amasat, der offensichtlich der Mörder ist. Hamd el Amasat, auch Abu en Nassr (Vater des Sieges) genannt, kann ihnen jedoch entkommen, indem er ihren Führer Sadek auf dem berüchtigten Salzsee erschießt. Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar ziehen weiter bis zum Nil, wo sie eine junge Frau aus einem Harem befreien.
Episode 2
Die Orientreisenden fallen in die Hände des Piraten Abu Seif, können sich aber befreien und reisen in die Gegend von Mekka. Hier begegnen Sie der Araberin Amscha, die sich als Tochter des Scheichs der Ateibeh (Scheik Malek) zu erkennen gibt. Amscha und ihre Tochter wurden von Abu Seif entführt, konnten sich befreien und wollen sich nun rächen. Halef und Hanneh heiraten. Kara besucht die heilige Stadt Mekka. Hier kommt es zu einem Showdown mit Abu Seif.
Episode 3
Auf der nächsten Reiseetappe gesellt sich der Engländer Sir David Lindsay dazu, auf dessen Dampfboot die Fahrt nach Bagdad gelingt. Beim Stamm der Haddedihn wird Kara mit einem besonderen Pferd geehrt: Rih. Kara führt die Haddedihn in ihrem Krieg gegen feindliche Stämme zum Sieg.
Episode 4
Gemeinsam ziehen Kara, Halef und Scheik Mohammed Emin nach Norden ins Land der Kurden, um Amad el Ghandur, den Sohn Mohammed Emins, aus der türkischen Festung Amadijah zu befreien. Die Kurden schenken Kara den Hund Dojan, mit dessen Hilfe die Freunde ihre Abenteuer im Kurdenland bestehen.
Freitag, 28. Dezember 2007,
20:05 Uhr, WDR 5
Episode 5
Kara lernt Marah Durimeh und den „Geist der Höhle“ kennen. Mara Durimeh gibt ihm den Rat, sich bei Gefahr auf diesen Geist zu berufen. In der Festung Kalah Gumri treffen sie auf den Kurdenführer Abd el Summit Bey. An dessen Seite gerät Kara zwischen die Fronten der verfeindeten kurdischen Stämme.
Episode 6
Im Kampf mit den räuberischen Bebbeh-Kurden verlieren Kara und seine Gefährten den alten Scheik Mohammed Emin. Amad el Ghandur, sein Sohn verfolgt die Bebbeh-Kurden, um den Vater zu rächen. Kara lernt den politischen Flüchtling Hassan kennen, der sich der Todeskarawane anschließt, in der Pilger ihre verstorbenen Angehörigen in die heilige Stadt Nedschef bringen. Durch Verrat wird Hassan bei den Ruinen des alten Babylon überfallen, wo auch Sir David Lindsay spurlos verschwindet. Aber Kara hat noch ein größeres Problem: Alle körperlichen Anzeichen deuten darauf hin, dass er an der Pest erkrankt ist.
Episode 7
Nach einem Abstecher zu den Haddedihn reisen Kara Ben Nemsi und Halef nach Damaskus. Dort erblicken sie auf einem Fest für einen kurzen Augenblick Dawuhd Arafim alias Abrahim Mamur. Es gelingt ihnen jedoch nicht, den Mann zu fassen, der am Nil Senitza entführt hatte und den sie auch in Verdacht haben, für einen Juwelenraub in Damaskus verantwortlich zu sein. Während Kara Ben Nemsi und Halef seine Verfolgung aufnehmen, erleben sie eine wunderbare Überraschung: Sie treffen auf den tot geglaubten Sir David Lindsay. Wieder vereint beschließen die Freunde, Abrahim Mamur zur Strecke zu bringen und folgen ihm Richtung Konstantinopel.
Episode 8
Nachdem Abrahim Mamur von einem Turm zu Tode gestürzt sein soll, machen sich Kara Ben Nemsi und seine Gefährten auf nach Adrianopel, um Barud el Amasat dingfest zu machen. Es gelingt den Freunden schnell, ihn in Gewahrsam zu nehmen. Doch schon kurz darauf befreien ihn zwei Männer aus der Bande des Schut, einem berüchtigten Skipetaren. Um schneller voran zu kommen, trennt sich Kara Ben Nemsi von seinen Begleitern und setzt den Flüchtenden alleine nach. Er gerät in einen Hinterhalt, und der Waffenschmied Deselim, ein Schwager des Schut, nimmt ihn gefangen. Nur Halef und seine Freunde können ihn nun noch aus der tödlichen Gefahr retten.
Samstag, 29. Dezember 2007,
20:05 Uhr, WDR 5
Episode 9
Kara Ben Nemsi, Halef, Osko und Omar haben in Menlik wieder die Fährte von Barud el Amasat aufgenommen und setzen ihm nach. Im Tal der Strumnitza, bei den heißen Quellen, treffen sie auf den verkrüppelten Bettler Busra und den Arzt Mübarek, der wie ein Heiliger verehrt wird. Beide Gestalten lassen Kara Ben Nemsi misstrauisch werden. Gegen beide hegt Kara begründeten Verdacht. Könnten auch sie dem Schut angehören?
Episode 10
Bevor sich Kara Ben Nemsi und seine Freunde an die Fersen des Mübareks heften können, müssen sie die Aladschy, zwei gefährliche Skipetarenbrüder, überlisten. Der Plan geht auf, doch Kara Ben Nemsi verletzt sich am Fuß. Im Dorf Sbiganzy stoßen die Gefährten auf weitere Verbündete des Schut. Der Fleischer Tschurak gibt vor, sie zu seinem Anführer zu geleiten. Doch die Situation entpuppt sich als Hinterhalt: Kara Ben Nemsi, Halef, Osko und Omar sind in einer scheinbar aussichtlosen Lage gefangen.
Episode 11
Manach el Barscha, Barud el Amasat, dem Mübarek und den beiden Aladschy-Brüdern gelingt in Kilissely erneut die Flucht. Bevor Kara Ben Nemsi und seine Begleiter die Verfolgung aufnehmen, bestrafen sie die zurückgebliebenen Komplizen des Schut. Als sie den Mübarek auf einem entlegenen Gehöft finden, ist er vom Wundbrand schon so gezeichnet, dass er keine Gefahr mehr darstellt. Doch den Freunden bleibt keine Zeit zum Verschnaufen: Neues Unheil droht, als sie in einer Felsschlucht auf die übrigen Flüchtigen stoßen.
Episode 12
Kara Ben Nemsi gelingt es, Sir David Lindsay zu befreien - er kennt nun die wahre Identität sowie den Aufenthaltsort des Schut. In Rugova kommt es schließlich zur Konfrontation: Kara Ben Nemsi befreit unter lebensgefährlichen Umständen den Franzosen Paul Galingré und bringt den Schut zwischenzeitlich in seine Gewalt, doch dieser entkommt. Ein letztes Mal setzen die Gefährten dem Schut nach, und am Ende entscheiden die Qualitäten des Rappen Rih über den Ausgang der Geschichte.
Die orientalische Frage
Für die europäische Politik des 19. Jahrhunderts war die „orientalische Frage“ ein zentrales Problem: Das Osmanische Reich befand sich im Niedergang, und in den türkischen Provinzen Europas, Asiens und Afrikas sorgten die nationalen und religiösen Verhältnisse für massiven Zündstoff.
Verschärft wurde die Situation durch das Eingreifen der europäischen Großmächte, insbesondere Russlands, Österreichs und Großbritanniens, sowie durch den Nationalismus der unterworfenen Balkanvölker.
Eckehard Koch hat Karl Mays Abenteuererzählung in Relation zu den tatsächlichen zeitgeschichtlichen Verhältnissen gesetzt und gezeigt, dass May den Orient weitaus differenzierter dargestellt hat, als man es von einem Kind seiner Zeit erwarten würde.
„Der kranke Mann am Bosporus“
Schon mit dem Ende der Türkenkriege im 18. Jahrhundert nahm das politische Gewicht der Türkei stark ab: Das Osmanische Reich wurde zunehmend fremdbestimmt und der „kranke Mann am Bosporus“ nach und nach zerstückelt.
Die europäischen Großmächte stellten die verschiedenen Religionsgruppen im Osmanischen Reich unter ihren Schutz, die Türkei wurde zum Spielball ihrer Interessen: Russland war daran gelegen, seinen Machteinfluss in Europa zu erweitern und insbesondere einen freien Zugang zum Mittelmeer zu bekommen.
Österreich, England und Frankreich sahen die Gefahr der russischen Expansion und tendierten daher eher dazu, ein schwaches Osmanisches Reich aufrechtzuerhalten. Auch die inneren Verhältnisse verfielen mehr und mehr; seit dem Krim-Krieg (1853-1856) waren die Staatsfinanzen in einem fatalen Zustand.
Deutschland und die orientalische Frage
Es lag im Interesse des Deutschen Reiches, weder Russland noch England eine Vormachtstellung in der Türkei zu ermöglichen. Daher wurde versucht, das Osmanische Reich zu stärken und die Verhältnisse zu stabilisieren.
Die deutsche Unterstützung manifestierte sich insbesondere in der Entsendung von Militärs, die an der Reorganisation der Streitkräfte arbeiteten. Dennoch beteiligten sich auch deutsche Geschäftsleute an der Ausbeutung des Landes:
Besonders ertragreiche – und unfaire – Geschäfte wurden über die Eisenbahngesellschaften abgewickelt. Karl May übertreibt daher in seiner Darstellung des Deutschen als einzigem Freund der Türkei. Angesichts der allgemeinen Stimmung im Deutschen Reich und der entsprechenden Quellenlage ist diese Übertreibung jedoch leicht erklärbar.
Das Informationsangebot zu Karl May im Internet ist reichhaltig, bisweilen sogar unübersichtlich. Dem Neueinsteiger in die Welt Karl Mays seien daher insbesondere die Seiten der Karl-May-Gesellschaft empfohlen. Neben einem reichhaltigen Informationsangebot und ausführlicher Bibliographie bietet die Gesellschaft auch einen umfassenden Linkkatalog unter
karl-may-gesellschaft.de
Interessante Einblicke in die Welt Karl Mays bieten auch die Diskussionsforen der Karl-May-Stiftung
karl-may-stiftung.de
sowie des Karl-May-Magazins
karl-may-magazin.de
Das Orientbild Karl Mays
Auch das Bild, welches May von den inneren Verhältnissen des zerfallenden Osmanischen Reiches zeichnet, ist treffend: Kara Ben Nemsi und seine Gefährten müssen sich immer wieder mit korrupten und gesetzlosen Beamten herumschlagen. Diese Charaktere spiegeln sicherlich auch persönliche Erfahrungen Mays mit öffentlichen Behörden wieder, eröffnen aber auch einen Blick auf die tatsächlichen Verhältnisse in der zeitgenössischen Türkei.
May übertreibt und überzeichnet, auch übersieht er die Reformen, die schon im 19. Jahrhundert vorgenommen wurden, doch entspricht dieses Urteil dem Geist seiner Zeit und seinem christlichen, eurozentrischen Blickwinkel. Er urteilt nur selten einseitig und fragt immer wieder auch nach Hintergründen und Ursachen für die Schattenseiten des Orients. Mutig und modern erscheint bis heute, dass May gerade auch bei den Europäern die Schuld für die orientalische Misere sieht.
Weitere empfehlenswerte Informationsangebote
Karl-May-Gesellschaft
Karl-May-Stiftung
Karl-May-Bücher, bibliographische Datenbank für Ausgaben ab 1963
Karl-May-Bibliographie von Wolfgang Hermesmeier
Karl-May-Festspiele
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Karl May & Co. – Das Karl-May-Magazin
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event - Dez 25, 10:51