Schaltjahr 2008 - warum viele Menschen nur alle vier Jahre Geburtstag haben oder der Gregorianische Trick...
(djd/pt). Ende Februar 2008 kann es wieder passieren. Da kommen zwei Schwestern als Zwillinge zur Welt. Doch während die eine jedes Jahr ihren Geburtstag begeht, hat die andere streng genommen nur alle vier Jahre Grund zum Feiern.
So etwas ist möglich, wenn Zwillinge in der Nacht zum 29. Februar geboren werden. Als die Kinder noch in den eigenen vier Wänden zur Welt kamen, ließ sich die Schalttags-Problematik diskret lösen. Wenn Eltern ihrem Nachwuchs das ungeliebte Geburtsdatum ersparen wollten, bekam die Hebamme einfach eine kleine Aufmerksamkeit.
Die Hebamme revanchierte sich, indem sie bei der Zeitangabe auf dem Geburtsschein ein paar Stündchen wegließ oder dazuschummelte. So wurde aus dem 29. öfter mal der 28. Februar oder 1. März. Heute ist so etwas unmöglich.
Ausschlaggebend für den Geburtstag ist die im Kreißsaaal protokollierte Minute des ersten Atemzuges. Da hilft nur die Kunst der gynäkologischen Abteilung, die Geburt vorzuziehen oder hinauszuzögern - falls die Eltern wünschen, dass der Sprössling nicht auf drei Viertel der Geburtstage im Leben verzichten soll.
Jährlich ist ein Vierteltag zu viel
Den Schalttag gibt es, weil sich die Erde nicht in 365 Tagen um die Sonne dreht, wie dies das normale Kalenderjahr vorgibt. Vielmehr benötigt sie die "krumme" Zahl von 365 Tagen und fast sechs Stunden. Ließen wir den Vierteltag bei der Berechnung außen vor, gäbe es nach jedem vierten Jahr einen Fehler von ungefähr einem Tag.
Der Beginn der Jahreszeiten rückte dann beständig nach vorn, so dass in ca. 730 Jahren der Sommer im Dezember beginnen würde. Alle vier Jahre wird daher ein zusätzlicher Tag dazwischen geschoben. Doch auch diese Korrektur ist ungenau.
Denn die Erde benötigt eben nicht genau 365 Tage und sechs Stunden, um sich um die Sonne zu drehen: tatsächlich dauert das tropische Jahr 365 Tage, fünf Stunden und 46 Sekunden.
Daher ist nun eine Korrektur in die andere Richtung nötig. Deshalb führte Papst Gregor XIII. im Jahre 1582 den Gregorianischen Kalender mit einer verbesserten Schaltregel ein: Diese besagt, dass volle Jahrhunderte (wie 1700, 1800, 1900 usw.) nur dann Schaltjahre sind, wenn sie durch 400 teilbar sind.
Daher war das Jahr 1600 und das Jahr 2000 ein Schaltjahr, das Jahr 1900 dagegen nicht, und auch das Jahr 2100 wird kein Schaltjahr sein. Mit diesem Trick gelingt die größtmögliche Annäherung des Kalenders an das tropische Jahr.
2008: Ein "geklauter" Feiertag
Noch eine Besonderheit gibt es übrigens 2008: Erstmals seit 1913 fällt Christi Himmelfahrt wieder auf den 1. Mai und damit mit dem arbeitsfreien Tag der Arbeit zusammen. Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag nach dem Ostersonntag gefeiert, wobei wie in alter Zeit üblich der Ostersonntag und der Himmelfahrtstag selbst beide mitgezählt werden.
Deshalb fällt das Fest immer auf einen Donnerstag. Der früheste Termin ist der 30. April; der späteste Termin der 3. Juni. Die Konstellation des Jahres 2008 tritt nur äußerst selten ein, das nächste Mal erst wieder 2160.
Die Schalttags-Regelung des Gregorianischen Kalenders
Schon der vom römischen Herrscher Julius Caesar im Jahr 46 v. Chr. eingeführte julianische Kalender kannte die zwölf Monate und ihre in normalen Jahren übliche Länge sowie die Schalttagsregelung mit dem 29. Februar.
Um diesen Kalender exakter an den astronomischen Verlauf - das "tropische Jahr" - anzupassen, modifizierte Papst Gregor XIII. 1582 die Schalttagsregelung wie folgt:
- Alle Jahre, welche durch 4 teilbar sind, sind Schaltjahre.
- Alle Jahre, welche durch 100 teilbar sind, sind keine Schaltjahre.
- Alle Jahre, welche durch 400 teilbar sind, sind wiederum Schaltjahre.
So etwas ist möglich, wenn Zwillinge in der Nacht zum 29. Februar geboren werden. Als die Kinder noch in den eigenen vier Wänden zur Welt kamen, ließ sich die Schalttags-Problematik diskret lösen. Wenn Eltern ihrem Nachwuchs das ungeliebte Geburtsdatum ersparen wollten, bekam die Hebamme einfach eine kleine Aufmerksamkeit.
Die Hebamme revanchierte sich, indem sie bei der Zeitangabe auf dem Geburtsschein ein paar Stündchen wegließ oder dazuschummelte. So wurde aus dem 29. öfter mal der 28. Februar oder 1. März. Heute ist so etwas unmöglich.
Ausschlaggebend für den Geburtstag ist die im Kreißsaaal protokollierte Minute des ersten Atemzuges. Da hilft nur die Kunst der gynäkologischen Abteilung, die Geburt vorzuziehen oder hinauszuzögern - falls die Eltern wünschen, dass der Sprössling nicht auf drei Viertel der Geburtstage im Leben verzichten soll.
Jährlich ist ein Vierteltag zu viel
Den Schalttag gibt es, weil sich die Erde nicht in 365 Tagen um die Sonne dreht, wie dies das normale Kalenderjahr vorgibt. Vielmehr benötigt sie die "krumme" Zahl von 365 Tagen und fast sechs Stunden. Ließen wir den Vierteltag bei der Berechnung außen vor, gäbe es nach jedem vierten Jahr einen Fehler von ungefähr einem Tag.
Der Beginn der Jahreszeiten rückte dann beständig nach vorn, so dass in ca. 730 Jahren der Sommer im Dezember beginnen würde. Alle vier Jahre wird daher ein zusätzlicher Tag dazwischen geschoben. Doch auch diese Korrektur ist ungenau.
Denn die Erde benötigt eben nicht genau 365 Tage und sechs Stunden, um sich um die Sonne zu drehen: tatsächlich dauert das tropische Jahr 365 Tage, fünf Stunden und 46 Sekunden.
Daher ist nun eine Korrektur in die andere Richtung nötig. Deshalb führte Papst Gregor XIII. im Jahre 1582 den Gregorianischen Kalender mit einer verbesserten Schaltregel ein: Diese besagt, dass volle Jahrhunderte (wie 1700, 1800, 1900 usw.) nur dann Schaltjahre sind, wenn sie durch 400 teilbar sind.
Daher war das Jahr 1600 und das Jahr 2000 ein Schaltjahr, das Jahr 1900 dagegen nicht, und auch das Jahr 2100 wird kein Schaltjahr sein. Mit diesem Trick gelingt die größtmögliche Annäherung des Kalenders an das tropische Jahr.
2008: Ein "geklauter" Feiertag
Noch eine Besonderheit gibt es übrigens 2008: Erstmals seit 1913 fällt Christi Himmelfahrt wieder auf den 1. Mai und damit mit dem arbeitsfreien Tag der Arbeit zusammen. Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag nach dem Ostersonntag gefeiert, wobei wie in alter Zeit üblich der Ostersonntag und der Himmelfahrtstag selbst beide mitgezählt werden.
Deshalb fällt das Fest immer auf einen Donnerstag. Der früheste Termin ist der 30. April; der späteste Termin der 3. Juni. Die Konstellation des Jahres 2008 tritt nur äußerst selten ein, das nächste Mal erst wieder 2160.
Die Schalttags-Regelung des Gregorianischen Kalenders
Schon der vom römischen Herrscher Julius Caesar im Jahr 46 v. Chr. eingeführte julianische Kalender kannte die zwölf Monate und ihre in normalen Jahren übliche Länge sowie die Schalttagsregelung mit dem 29. Februar.
Um diesen Kalender exakter an den astronomischen Verlauf - das "tropische Jahr" - anzupassen, modifizierte Papst Gregor XIII. 1582 die Schalttagsregelung wie folgt:
- Alle Jahre, welche durch 4 teilbar sind, sind Schaltjahre.
- Alle Jahre, welche durch 100 teilbar sind, sind keine Schaltjahre.
- Alle Jahre, welche durch 400 teilbar sind, sind wiederum Schaltjahre.
event - Dez 29, 10:15
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