Dem Beaujolais Primeur gelang in den 70er und 80er Jahren der Sprung unter die prominentesten Weine der Welt. Seither ist Beaujolais ein fester Begriff für jeden Weinfreund, und der dritte Donnerstag im November ist für Liebhaber ein bedeutender Feiertag im Jahr, denn zu diesem Datum kommt der neue Beaujolais Primeur auf den Markt. Das heißt, dass zum ersten Mal der neue Jahrgang verkostet werden kann.
Um den Beaujolais entwickelte sich ein regelrechter Kult: Weinfreunde finden sich zu Beaujolais-Partys zusammen, um gemeinsam die ersten Flaschen des neuen Jahrgangs zu entkorken und zu degustieren. Dem Datum des Verkaufsstarts wird nicht nur in Frankreich mit Vorfreude entgegengefiebert. Die Spannung bis zur Öffnung der ersten Flasche ist groß, denn schließlich weiß niemand so genau, was vom neuen Jahrgang zu erwarten ist. Auch dieses Jahr am 15. November wird die Spannung wieder hoch sein!
Der Begriff „Beaujolais“ steht aber nicht nur synonym für den Wein, sondern bezeichnet auch ein Weinanbaugebiet in Frankreich. Das Beaujolais ist der südlichste Teil Burgunds (französisch Bourgogne), dort werden auf ca. 23.000 ha Weine produziert, die mit den Weinen Burgunds wenig zu tun haben. Deshalb ist das Beaujolais eine separate Weinbauregion mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung (= Appellation d’origine controlée, A.C./A.O.C.). Im Beaujolais wird anders als im übrigen Burgund Wein aus der Gamay-Traube gekeltert. Das ist ein Grund, warum die Weine des Beaujolais einen anderen Charakter haben als die aus der Pinot Noir-Traube gekelterten Weine des Burgund. Außerdem ist die mineralische Zusammensetzung der Böden eine andere. Die Reben wachsen auf einem Kalk-Lehm-Gemisch. Im nördlichen Teil des Beaujolais findet man vor allem Granit-Böden.
Beaujolais Weine sind in der Regel trocken, gerbstoffarm, geschmeidig und leicht. Die Farbe ist transparent-purpur und das Aroma erinnert an Blumen. Es gibt drei unterschiedliche A.C.-Klassifizierungen für Beaujolais-Weine: Beaujolais, Beaujolais Superieur und Beaujolais Villages. Letzterer stammt aus 40 festgelegten Gemeinden.
Die 10 besten Beaujolais-Weine werden als Crus bezeichnet. Die Crus stammen aus den Gemeinden: Saint-Amour, Juliénas, Chénas, Moulin à Vent, Morgon, Chiroubles, Fleurie, Brouilly und Côte de Brouilly sowie Régnié. Der dort produzierte Beaujolais Crus ist im Gegensatz zum Beaujolais Primeur lagerungsfähig. Beaujolais Primeur wird am besten bei Kellertemperatur (9-11°C) serviert. Die Crus mögen es 2-3°C wärmer.
Damit der Beaujolais Primeur noch im Herstellungsjahr getrunken werden kann, wendet man für die Herstellung die Maischegärung (französisch macération) an. Im Unterschied zur Gärung anderer Weine werden die Trauben bei der Maischegärung nicht gequetscht, sondern vergären ganz. Wegen des Alkohols platzen die Trauben jedoch nach einiger Zeit. So gelangen Gerb- und Farbstoffe in den Wein. Doch bereits nach vier Tagen sticht der Winzer den Wein ab, d.h. der Most wird abgegossen und die Maische, also die angegorenen Trauben, werden nur leicht gepresst, damit nicht zu viele Tannine in den Wein gelangen. Beaujolais Primeur (oder Beaujolais Nouveau) ist der erste Wein, der schon im Herstellungsjahr verkostet werden darf.
Entdecken Sie den Beaujolais Primeur 2007 mit guten Freunden und einer leckeren französischen Käseplatte in entspannter Atmosphäre. So zelebrieren Sie den Beaujolais stilvoll: Camembert und Brie sind ideale Begleiter für den Beaujolais Primeur. Versuchen Sie als Dessert eine Tarte Tatin oder Crème brûlée.
Beaujolais Villages AOC
Fleurie AOC Domaine de Proncereau
Beaujolais Villages Primeur
Moulin à Vent AOC Chàteau des Jaques Clos de Rochegrès