Kochen mit Jamie Oliver. Von Anfang an genial von Jamie Oliver von Dorling Kindersley (Gebundene Ausgabe - Juli 2005)
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Mit seinem ersten Kochbuch stürmte Jamie Oliver auf Anhieb die britischen Bestsellerlisten. Es beweist: Englands junger Spitzenkoch ist von Anfang an genial. In seinem Erstlingswerk präsentiert Jamie raffinierte Rezepte für Suppen, Salate, Pasta, Fisch, Fleisch, Gemüse, Risotto, Couscous, Brot und Desserts. Das Ganze wird köstlich aufgetischt mit frechen Sprüchen des "Naked Chef". Inspirierende Food-Fotos animieren zum Nachkochen!
Auszug aus Kochen mit Jamie Oliver von Jamie Oliver. Copyright © 2002. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Über mich
Ich bin in einem hübschen kleinen Dorf namens Clavering in der Nähe von Saffron Walden im Norden von Essex aufgewachsen. Da meine Eltern dort ein Pub besaßen, war es für mich etwas ganz Alltägliches, Bier zu zapfen, Weinflaschen zu entkorken und Speisen zuzubereiten.
Mein Interesse am Kochen wurde geweckt, nachdem ich eines Tages zu meinem Dad gesagt hatte: "Alle meine Freunde kriegen Taschengeld - kann ich auch welches bekommen?"
Er lächelte und antwortete: "Nein. Aber wenn du willst, kannst du früh aufstehen und dir etwas Taschengeld verdienen."
Dad war ein geradezu fanatischer Frühaufsteher. Ich kann mich genau erinnern, was passierte, wenn ich an einem Samstagmorgen im Sommer länger schlief - er wässerte die Blumenkästen auf dem Fensterbrett und steckte dann den Gartenschlauch durch mein Zimmerfenster herein, um mich mit einer ordentlichen Dusche zu wecken!
Dad hielt dann eine ganze Auswahl von spannenden Jobs für mich bereit - alle hatten normalerweise mit einem Besen oder Mopp zu tun (ich weiß nicht, wen er in den Schornstein abkommandierte, ich war es glücklicherweise nicht). Später wurde ich "befördert" und durfte mich beim Abwasch bewähren, was mich noch mehr ins Schwitzen brachte.
Als erfahrener Achtjähriger, der ich damals war, hielt ich diese Arbeit für absolut unwürdig und war der Meinung, dass sich die wahre Action in der Küche bei den echten Männern abspielte - da wollte ich auch hin. Dort begann meine "Lehrzeit". Und nicht nur auf kulinarischem Gebiet: Ich lernte auch eine sehr gewählte Sprache!
Ich muss eine wahre Plage für die fünf Köche, die mein Vater beschäftigte, gewesen sein, aber sie hatten eine Engelsgeduld und machten mir immer Mut.
Bis zum Ende meiner Schulzeit arbeitete ich jeden Samstag und Sonntag im Pub. Mit fünfzehn konnte ich ein zweiwöchiges Praktikum im Starr in Great Dunmow vorweisen; Brian Jones und sein Küchenchef hatten in der zweiten Woche schon so viel Vertrauen zu mir, dass sie mir einen eigenen Bereich übertrugen. Ich war in meinem Element und beschloss, Kochen zu meinem Beruf zu machen.
Ich hatte das Glück, einen Studienplatz im Westminster Catering College am Londoner Vincent Square zu ergattern, das ich dann drei Jahre lang besuchte. Das riesige College und die multikulturelle Mischung der Studenten haben mich ungeheuer beeindruckt.
Es war Wahnsinn! Mir hat nicht nur die praktische Arbeit gefallen, sondern einfach alles, jeder einzelne Abschnitt der Ausbildung. Im College war immer etwas los!
Mein persönlicher Geschmack war zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht so ganz ausgebildet.
Als junger Koch glaubte ich, naiv wie ich war, dass nur ein aufwändiges Gericht auch ein gutes ist. Erst während meiner Tätigkeit im Chäteau Tilques in Frankreich habe ich gelernt, dass Qualität, Sorgfalt, die Liebe zum Kochen und eine individuelle Nuance zusammenspielen müssen.
In Frankreich wurde meine Leidenschaft für das Kochen endgültig geweckt; umgeben von Leuten, die um einiges mehr konnten als ich und deren Begeisterung überaus ansteckend und sehr inspirierend war, lernte ich, so viel ich nur konnte.
Der einzige Ort, an dem man noch mehr lernen konnte, war ausgerechnet London. Jeder in der Gastro-Szene war ganz wild darauf, dort zu arbeiten - und ich musste unbedingt auch dazugehören.
Ich interessierte mich vor allem für die italienische Küche und hatte auch prompt das Glück, in Antonio Carluccios Restaurant in der Neal Street einen Job zu bekommen. Die Pasta und die Brotsorten, die dort auf der Speisekarte stehen, gehören zweifellos zu den besten von ganz London.
Antonio Carluccio und sein Partner Gennaro sind außerdem für ihre wunderbaren Pilzgerichte bekannt. Ich habe mich anfangs noch gewundert, als während der englischen Steinpilzsaison plötzlich ein paar Italiener auftauchten, um fünf Tage lang Pilze zu sammeln.
Sie wussten aber genau, was sie suchten (das ist sehr wichtig beim Pilzesammeln!) und kannten "geheime" Stellen auf dem Land, so dass sie jeden Tag mit Riesenkörben voller Steinpilze zurückkehrten.
Am Montag hatten die Männer noch ziemlich ärmlich und abgerissen ausgesehen, am Freitag trugen sie aber bereits nagelneue Turnschuhe. Pilzesammeln scheint ein gut bezahlter Job zu sein!
Nach einem Jahr im Neal-Street-Restaurant und der Erkenntnis, dass ich die italienische Küche wirklich liebte, wollte ich meine Kenntnisse nochmals in einer anderen Richtung erweitern. Ich rief mindestens zehnmal im River Café an und versuchte, mit Ruth Rogers oder Rose Gray ein Vorstellungsgespräch zu vereinbaren.
Schließlich gelang es mir, mit Rose zu sprechen - sie war sehr kühl und abweisend, was mich wahnsinnig einschüchterte! Aber schon bald fand ich heraus, dass sie nur am Telefon so klang und dass sie in Wirklichkeit die netteste, wärmste und inspirierendste Küchenchefin ist, die ich jemals kennen gelernt habe.
Auf die Arbeit im River Café konnte man sich nicht vorbereiten. Es war völlig gleichgültig, was man vorher gelernt hatte - der Stil von Rose Gray und Ruth Rogers ist einzigartig und unkonventionell.
Für einen Koch ist es die aufregendste Erfahrung überhaupt, nur die feinsten, frischesten BioProdukte zu verwenden und an einem neuen Menü mitzuwirken.
Einige meiner Rezepte wurden zweifellos von dem inspiriert, was ich im River Café gelernt habe, denn dort hat man mich immer dazu angehalten, meine Fantasie spielen zu lassen - und genau dazu möchte ich auch Sie ermutigen... Also dann, legen Sie los!