300 Menschen sterben in Deutschland an den Folgen des Rauchens. Täglich. Diese Zahlen stammen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Und sie belegen nur den drastischsten aller Gründe, das Rauchen aufzugeben. Die meisten Raucher wollen aufhören, doch viele davon scheitern immer wieder. Ihnen zu helfen war das Ziel der Telefonaktion „Endlich Nichtraucher – so klappt’s“. Folgende Experten standen unseren Lesern am Telefon mit Rat und Tat zur Seite:
· Dr. Michael Heidler, Diplom-Psychologe für Klinische Psychologie. Sein Arbeitsschwerpunkt sind Suchterkrankungen. Seit 2000 betreibt er eine Privatpraxis für Psychotherapie, die sich speziell an Suchtkranke wendet. Gleichzeitig ist er Leiter der Institute für Tabakentwöhnung an den Vivantes Kliniken Neukölln und Spandau sowie am Humboldt-Klinikum in Berlin.
· Dr. Thomas Hering, Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde, Allergologie, Umweltmedizin und Schlafmedizin. Er engagiert sich seit Jahren für die Tabakprävention und -entwöhnung und entwickelte das Programm „Strukturierte Raucherberatung und Tabakentwöhnung“ für den Bundesverband der Pneumologen.
· Peter Lindinger, freiberuflicher Diplom-Psychologe mit Arbeitsschwerpunkt Tabakentwöhnung. Er ist Autor mehrerer Patientenbroschüren und Beratungsleitfäden sowie zweier Bücher zum Thema Tabakabhängigkeit und -entwöhnung.
· Dr. Ulrich Küstner, niedergelassener Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde in Berlin und Psychotherapeut. Er ist seit 2001 in der Tabakentwöhnung mit Zertifikat des Bundesverbandes der Pneumologen tätig.
Seit Anfang 2008 herrscht in acht weiteren deutschen Bundesländern ein härteres Rauchverbot. Damit ist nun in elf Bundesländern das Rauchen in Bars und Restaurants und öffentlichen Gebäuden eingeschränkt oder verboten. Die noch fehlenden fünf Länder wollen bis Sommer nachziehen. Viele Raucher nahmen dies zum Anlass, zum Silvesterabend der Zigarette adieu zu sagen. Doch bei vielen machten auch dieses Jahr die Entzugserscheinungen dem guten Vorsatz schon nach ein paar Tagen den Garaus.
Ein Phänomen, das nicht nur an Silvester auftritt.
Wie man es schafft, die schwierige erste Zeit nach dem Rauchstopp zu überwinden, lag dementsprechend im Fokus ganz vieler Fragen unserer Leser bei der großen Telefonaktion „Endlich Nichtraucher – so klappt’s“.
Die erste Hürde ist die höchste
Die ersten Tage und Wochen sind die schwersten. Denn: Die Nicotinzufuhr im Körper wird gestoppt. Und der reagiert auf den plötzlichen Mangel mehr oder weniger stark. Laut Dr. Heidler gehören zu den häufigsten Entzugserscheinungen Schlafstörungen, Verstopfung, Gewichtszunahme, Reizbarkeit sowie Konzentrationsstörungen.
„In extremen Fällen kommt es sogar zur Abnahme der Herzfrequenz oder zu Depressionen.“ Wie lange diese Phase dauert und wie sehr sie einem zu schaffen macht, hängt von der persönlichen Veranlagung ab. Allerdings ist sie laut Dr. Heidler im Normalfall spätestens nach drei Wochen vorbei. „Danach funktioniert der Körper in den meisten Fällen auch ohne Nicotin wieder ganz normal“.
Hilfsmittel sind erlaubt – und sogar sehr nützlich
Es liegt auf der Hand: Eine gehörige Portion Willenstärke gehört beim Rauchstopp also auf jedem Fall dazu. Doch gibt es Mittel, die helfen, die hohen Hürden in der ersten Zeit nach dem Rauchstopp leichter zu nehmen. Nicotinersatzpräparate, wie zum Beispiel Nicotinpflaster und -kaugummis von Nicotinell, können dabei einen sinnvollen Beitrag leisten.
Dr. Küstners Rat für diese Zeit: „Es macht Sinn, dem Körper vorübergehend Nicotin auf kontrollierte Weise und ohne Zigaretten zuzuführen“. Dies mindere das dringende Bedürfnis nach einer Zigarette. Die Konsequenz: Es bleibt mehr Kraft, sich auf die psychische Umgewöhnung zu konzentrieren und sich die Gewohnheiten beim Griff zum Glimmstängel abzugewöhnen.
Angst vor mehr Pfunden größer als vor Krebs?
Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. ist Tabakrauch in 85 Prozent aller Fälle für die Entstehung von Lungenkrebs verantwortlich. Bei allen Krebsarten steigt das Risiko zu erkranken mit jeder gerauchten Zigarette. Stoppt der Raucher seine Sucht, beginnt dieses Risiko auf der Stelle zu sinken.
Nach zehn Jahren Abstinenz, so die Deutsche Krebsgesellschaft weiter, ist die Wahrscheinlichkeit des Ex-Rauchers an Krebs zu erkranken nur noch geringfügig höher als bei Menschen, die nie geraucht haben. Überzeugende Argumente. Eigentlich. Denn die Telefonaktion ergab auch, dass sich viele aus Angst vor einer Gewichtszunahme scheuen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Immer eins nach dem anderen ...
Tatsächlich nehmen viele Menschen, nachdem sie mit dem Rauchen aufgehört haben - durchschnittlich drei bis fünf Kilo zu. Dr. Thomas Hering rät, dieses Problem mit Sport anzugehen. Auch sollte man seine Ernährungsgewohnheiten überprüfen und Dickmacher vermeiden.
Dr. Hering weiß aus seiner langjährigen Erfahrung im Umgang mit frisch gebackenen Ex-Rauchern aber auch, dass man sich anfangs nicht zuviel abverlangen sollte: „Besser ist es, für einige Zeit etwas mehr Gewicht zu akzeptieren. Danach, wenn sich das Nichtrauchen stabilisiert hat, können die Pfunde immer noch gezielt angegangen werden.“
Hilfe gibt es genug
Und noch etwas zeigte die Telefonaktion: Nicht nur die Angst vor den Pfunden hält viele davon ab, mit dem Rauchen aufzuhören - auch die generelle Furcht vor dem eigenen Versagen hindert sie daran. Auch hier bietet die Nicotin-Ersatztherapie mit Pflaster, Kaugummis, o. ä. Abhilfe, da sie den Körper langsam und kontrolliert vom Rauchen entwöhnt. Ein weiterer Vorteil der Pflaster:
Da der Nicotinentzug schleichend verläuft wird in aller Regel eine überschießende Gewichtszunahme verhindert. Wer trotz Hilfsmitteln schwach wird, findet darüber hinaus viel öffentliche und private Unterstützung. Zahlreiche Institutionen wie Krankenkassen und andere Organisationen bieten Schützenhilfe auf dem Weg zum Nichtraucher und helfen, sich immer wieder neu zu motivieren.
Promotion:
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Tipps, Betreuung und Infos zur Tabakentwöhnung erhalten Sie hier:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Ostmerheimer Str. 220
51109 Köln
Tel.: 0221-89 92-0
Fax: 0221-89 92-300
E-Mail: poststelle@bzga.de
Homepage: www.bzga.de
Rauchfrei-Portal der BZgA
www.rauchfrei-info.de
Raucher-Hotline der BZgA:
Telefon 01805-31 31 31
Mo bis Do 10-22 Uhr
Fr und So 10-18 Uhr
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
TiergartenTower
Straße des 17. Juni 106–108
10623 Berlin
Tel.: 030-322 93 29 00
Fax: 030-322 93 29 66
Homepage: www.krebsgesellschaft.de
Rauchertelefon des Krebsforschungszentrums Heidelberg
Telefon: 06221-424 200
Mo bis Fr 14-18 Uhr
WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle
www.tabakkontrolle.de
„Endlich Nichtraucher“-Initiative:
www.rauchfrei.bams.de