"Die zu uns eingeflossene Polarluft kommt unter dem Einfluss eines Ablegers von
Atlantikhoch HERBERT vorübergehend zur Ruhe. Aber bereits
in der
Nacht zum Donnerstag greifen schon wieder Tiefausläufer auf den Norden des Bundesgebietes über. Sie führen in der Folge deutlich mildere, aber eben auch wolkenreiche Luft heran, während sich im Süden Deutschlands die trockene Kaltluft unter schwachem Hochdruckeinfluss noch ein wenig halten kann. Dort
muss dann anfangs auch noch mit knackigem Nachtfrost gerechnet werden, örtlich sogar bis in den zweistelligen Minusbereich, später wird es jedoch deutlich milder.
Unter den Wolken im Norden bleibt es sowieso frostfrei, und dank brühwarmer Atlantikluft tagsüber mit rund plus 10 Grad auch ohne viel Sonnenschein milder als im sonnigen Süden.
Damit verläuft unser Wetter in den kommenden Tagen doch in etwas ruhigeren Bahnen als im westlichen und zentralen Mittelmeerraum. Denn das gleiche Gebilde, das uns den markanten Kaltlufteinbruch bescherte, ist inzwischen dorthin abgezogen, und hat für heftige Schauer und Gewitter bis hinunter in den Norden
Algeriens und
Tunesiens gesorgt. Oberhalb etwa 800 Meter fiel dort sogar Schnee.
Im Zusammenspiel der Kaltluft in der Höhe mit dem warmen Mittelmeerwasser bildet sich bei so einer
Wetterlage häufig ein markantes Tief über dem Golf von Genua, so auch jetzt wieder. Kenner wissen, dass sich diese Entwicklung gerne bei den Windverhältnissen in Südfrankreich widerspiegelt.
So stürmte in der Nacht zum Mittwoch und am
Mittwochvormittag auch wieder der
Mistral orkanartig durchs
Rhonetal mit Windgeschwindigkeiten teils über 100 km/h (z. B. in Avignon mit einer Böe von 107 km/h, in Orange mit 115 km/h, beides Windstärke 11).
In den kommenden Tagen wird dieses Tief nun das Wetter in weiten Teilen des zentralen Mittelmeeres bestimmen. So muss man bis zum Wochenende von
Korsika und
Sardinien bis zur
Dalmatinischen Küste, von den
Alpen bis nach
Sizilien, teils auch noch bis zur
Nordafrikanischen Küste, wiederholt mit heftigen Schauern und Gewittern rechnen. Dabei bleiben natürlich auch die Temperaturen meist zwischen 10 und 15 Grad
stecken.
Richtiges Frühlingswetter sieht in dieser Region anders aus. "
Das erklärt Dipl.-Phys. Ansgar Engel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Am Donnerstag überwiegt im Norden bis zum nördlichen Mittelgebirgsraum dichte Bewölkung mit gelegentlichem Regen oder Sprühregen, anfangs kann es auch noch etwas schneien. Nach Süden hin wird die Wolkendecke lückenhaft, in Süddeutschland ist es sogar heiter oder sonnig, und es bleibt trocken. Die
Höchstwerte liegen meist zwischen 3 Grad im Südosten und 9 Grad im Nordwesten, am Alpenrand und in den Höhen der südlichen Mittelgebirge um 0 Grad. Im Süden ist es schwachwindig, sonst weht schwacher, nach Norden hin mäßiger, in Böen frischer bis starker, im Nordosten auch stürmischer Wind aus West bis Südwest.
In der Nacht zum Freitag ist es in der Nordhälfte stark bewölkt. Zeitweiliger Regen oder Sprühregen zieht allmählich nach Osten ab. Nach Süden hin ist es teils wolkig, teils klar. Stellenweise bildet sich Nebel. Im Norden bleibt es mit Tiefstwerten zwischen 6 und 2 Grad frostfrei, in der Mitte liegen die Temperaturen zwischen +3 und -3 Grad, im Süden bei frostigen 0 bis -8 Grad, in einigen Tälern der Alpen und des Berglandes um -10 Grad.
Am Freitag ist es in der Nordhälfte Deutschlands vielfach wolkig oder stark bewölkt. Zunächst zieht letzter Sprühregen aus dem Nordosten ab. Nachmittags kommt von Nordwesten her neuer Regen auf. Im Süden gibt es einen freundlichen Wechsel von Wolken und Sonnenschein, bevor im Tagesverlauf am bayerischen
Alpenrand dichte Bewölkung aufzieht. Später kann es dort vereinzelt etwas regnen oder schneien. Die Temperatur steigt auf Werte zwischen 4 Grad im Voralpenland und 11 Grad im norddeutschen Tiefland. Im Süden ist es schwachwindig, sonst weht schwacher, nach Norden hin mäßiger und in Böen frischer bis starker Südwestwind.
In der Nacht zum Samstag breitet sich leichter Regen von Nordwesten her weiter südostwärts aus. Dahinter lockern die Wolken von der Nordsee her wieder auf. Im Südosten kann es aus starker Bewölkung zeitweise schneien oder regnen. Die Temperatur sinkt auf Werte zwischen etwa 5 Grad an den Küsten und rund -3 Grad an den Alpen.
Am Samstag ist es im Süden und Osten zunächst stark bewölkt mit gelegentlichem Schnee oder regen. Später lockern die Wolken auch dort, wie schon im übrigen Land zeitweise auf. Im weiteren Verlauf verdichtet sich die Bewölkung im Nordwesten und Westen, und nachfolgend kann es dort etwas regnen. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 Grad im Allgäu und 10 Grad in den Niederungen Nord- und Westdeutschlands. Der Wind weht schwach, nach Norden hin auch mäßig, in Böen frisch, an der Nordsee stark bis stürmisch aus Südwest.
In der Nacht zum Samstag fällt in der Nordwesthälfte Regen, im höheren Bergland Schnee, sonst ist es wolkig, aber weitgehend trocken. Die Tiefstwerte liegen zwischen +6 Grad im Nordwesten und -2 Grad im Südosten.