Gourmet: Preis-Schock: Nie wieder billige Lebensmittel?
Preis-Schock: Nie wieder billige Lebensmittel?
Wer einkaufen geht, muss tief in den Geldbeutel greifen: Die Preise für viele Lebensmittel sind explodiert. Viele Kunden haben Angst, dass das Ende der Preisspirale noch nicht erreicht ist. Wie reagieren die Konzerne? Im Lebensmittelhandel herrscht einer der härtesten Wettbewerbe überhaupt. Was können wir Verbraucher tun? Können sich bald nur noch die Reichen gesund ernähren?
Die Gäste:
Hans-Jürgen Bönsch
Vizepräsident Bayerischer Einzelhandel
"Wenn ich heute Lebensmittel verbrenne, ist das eine Sünde. Das war klar, dass das zu Preissteigerungen führt. Erneuerbare Energie durch Lebensmittel ist ein Verbrechen."
"Solche Preissteigerungen wie zuletzt werden wir in Zukunft nicht mehr haben. Und wenn das Futtermittel wieder zu guten Preisen verkauft wird, wird selbst Fleisch billiger werden. Ich bin sicher, in gewissen Segmenten werden die Preise sinken, Beispiel: Milch."
(Telefoninterview, 21.04.08)
Sepp Daxenberger
Bayerischer Landesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen
"Einfach, um mal die verrückten Zusammenhänge darzustellen: Die Weltbank vergibt an ein Entwicklungs-land einen Kredit, macht dann als Bedingung für diesen Kredit zur Auflage, dass dieses Land dann aber Nahrungsmittel produzieren muss für den Export.
Die produzieren dann Palmöl, die produzieren dann Sojaschrot, das kommt dann nach Europa – weil sie es ja exportieren müssen um Devisen zu bekommen – landet bei uns in den Futtertrögen, wir produzieren dann Überschüsse im Fleisch und dieses Fleisch wird dann wieder hoch subventioniert in die Dritte-Welt-Länder geschickt und macht dann dort die restliche Landwirtschaft auch noch kaputt."
(Quer, 17.04.08)
Klaus Gehrig
Chef der Schwarz-Gruppe und Aufsichtsratschef von Lidl
"Ganz klar: Lebensmittel werden nicht billiger! Es wird Schwankungen geben, wie derzeit etwa bei der Milch. Aber die Zeit von dauerhaften Preissenkungen ist vorbei. Durch die weltweite Bevölkerungsexplosion steigt nicht nur die Nachfrage nach Nahrung, es gehen auch wertvolle Ackerflächen verloren. Der Druck auf die Lebensmittelpreise wird weiter kräftig wachsen."
"Ja, es wird einen Preisschub bei Lebensmitteln in den nächsten Monaten geben." (Bild, 21.04.08)
Hans-Ulrich Jörges
Mitglied Chefredaktion "stern"
"Die Preisexplosion ist das Ergebnis einer rücksichtslosen Agrar- und Umweltpolitik der Industriestaaten. Statt die Mägen der Hungernden zu füllen, werden die Tanks der Wohlhabenden gefüllt – mit Biosprit aus Nahrungsmitteln. Das ist der größte Skandal."
"Die Industriestaaten zocken die Entwicklungsländer ab und dabei verdienen viele: wirtschaftlich Agrarfabriken, politisch die Grünen. Der Handel wird von der Politik zum Buhmann aufgebaut, um von eigenen Fehlentscheidungen abzulenken."
(Telefoninterview, 21.04.08)
Horst Seehofer
Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, CSU
"Tendenziell muss man sehen, dass die Weltbevölkerung zunimmt, die Nachfrage nach Nahrungsmitteln wegen der gestiegenen Kaufkraft zunimmt und wir weltweit Flächenkonkurrenz haben." (Berliner Zeitung, 15.04.08)
"In einer Welt, in der es in Zukunft nicht nur einen Verteilungskampf bei der Energie, sondern auch bei der Ernährung geben wird, ist es wichtig, die Grundversorgung mit Lebensmitteln im eigenen Land zu sichern. Das können wir nur, wenn wir die Existenzgrundlage für die Bauern sichern."
(Welt am Sonntag, 20.04.08)
Moderation:
Sigmund Gottlieb
Der Moderator der "Münchner Runde" und Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens zeichnet sich durch eine langjährige Erfahrung als politischer Journalist aus. Geboren wurde Sigmund Gottlieb in Franken, genauer gesagt in Nürnberg - und zwar im Jahr 1951. Während seines Studiums der Politischen Wissenschaften, Neuen Geschichte und Germanistik arbeitete er für die "Nürnberger Zeitung".
Nach dem Examen an der Universität Erlangen-Nürnberg war Gottlieb zunächst Volontär, dann Redakteur beim "Münchner Merkur". Bald darauf entdeckte er das Fernsehen: Gottlieb wurde Redakteur des ZDF in München, später ZDF-Korrespondent in Bonn, danach Vize-Chef und Moderator des "Heute-Journals". 1991 kehrte er schließlich zurück nach München, zum Bayerischen Fernsehen. Seit 1995 ist Gottlieb Chefredakteur.
Sigmund Gottlieb: "Gemeinsam mit einem Team professioneller und hoch motivierter Kolleginnen und Kollegen versuche ich, ein Informationsprogramm anzubieten, das Orientierung bietet in einer Zeit zunehmender Verunsicherung der Menschen."
Dienstag, 22.04. | 20.15 Uhr, Bayerisches Fernsehen
Chat nach der "Münchner Runde"
mit Hans-Ulrich Jörges, Mitglied Chefredaktion "stern" Hier geht's zum Chat
Wiederholung:
Miitwoch, 23.04. | 01.55 Uhr, Bayerisches Fernsehen
Mittwoch, 23.04. | 21.02 Uhr, EinsExtra
Die "Münchner Runde" als Podcast
Gourmet Promotion:
4 Euro Schlemmer-Gutschein! Jetzt bei gourmondo.de Online bestellen und 4 € Schlemmergutschein einlösen!
Wer einkaufen geht, muss tief in den Geldbeutel greifen: Die Preise für viele Lebensmittel sind explodiert. Viele Kunden haben Angst, dass das Ende der Preisspirale noch nicht erreicht ist. Wie reagieren die Konzerne? Im Lebensmittelhandel herrscht einer der härtesten Wettbewerbe überhaupt. Was können wir Verbraucher tun? Können sich bald nur noch die Reichen gesund ernähren?
Die Gäste:
Hans-Jürgen Bönsch
Vizepräsident Bayerischer Einzelhandel
"Wenn ich heute Lebensmittel verbrenne, ist das eine Sünde. Das war klar, dass das zu Preissteigerungen führt. Erneuerbare Energie durch Lebensmittel ist ein Verbrechen."
"Solche Preissteigerungen wie zuletzt werden wir in Zukunft nicht mehr haben. Und wenn das Futtermittel wieder zu guten Preisen verkauft wird, wird selbst Fleisch billiger werden. Ich bin sicher, in gewissen Segmenten werden die Preise sinken, Beispiel: Milch."
(Telefoninterview, 21.04.08)
Sepp Daxenberger
Bayerischer Landesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen
"Einfach, um mal die verrückten Zusammenhänge darzustellen: Die Weltbank vergibt an ein Entwicklungs-land einen Kredit, macht dann als Bedingung für diesen Kredit zur Auflage, dass dieses Land dann aber Nahrungsmittel produzieren muss für den Export.
Die produzieren dann Palmöl, die produzieren dann Sojaschrot, das kommt dann nach Europa – weil sie es ja exportieren müssen um Devisen zu bekommen – landet bei uns in den Futtertrögen, wir produzieren dann Überschüsse im Fleisch und dieses Fleisch wird dann wieder hoch subventioniert in die Dritte-Welt-Länder geschickt und macht dann dort die restliche Landwirtschaft auch noch kaputt."
(Quer, 17.04.08)
Klaus Gehrig
Chef der Schwarz-Gruppe und Aufsichtsratschef von Lidl
"Ganz klar: Lebensmittel werden nicht billiger! Es wird Schwankungen geben, wie derzeit etwa bei der Milch. Aber die Zeit von dauerhaften Preissenkungen ist vorbei. Durch die weltweite Bevölkerungsexplosion steigt nicht nur die Nachfrage nach Nahrung, es gehen auch wertvolle Ackerflächen verloren. Der Druck auf die Lebensmittelpreise wird weiter kräftig wachsen."
"Ja, es wird einen Preisschub bei Lebensmitteln in den nächsten Monaten geben." (Bild, 21.04.08)
Hans-Ulrich Jörges
Mitglied Chefredaktion "stern"
"Die Preisexplosion ist das Ergebnis einer rücksichtslosen Agrar- und Umweltpolitik der Industriestaaten. Statt die Mägen der Hungernden zu füllen, werden die Tanks der Wohlhabenden gefüllt – mit Biosprit aus Nahrungsmitteln. Das ist der größte Skandal."
"Die Industriestaaten zocken die Entwicklungsländer ab und dabei verdienen viele: wirtschaftlich Agrarfabriken, politisch die Grünen. Der Handel wird von der Politik zum Buhmann aufgebaut, um von eigenen Fehlentscheidungen abzulenken."
(Telefoninterview, 21.04.08)
Horst Seehofer
Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, CSU
"Tendenziell muss man sehen, dass die Weltbevölkerung zunimmt, die Nachfrage nach Nahrungsmitteln wegen der gestiegenen Kaufkraft zunimmt und wir weltweit Flächenkonkurrenz haben." (Berliner Zeitung, 15.04.08)
"In einer Welt, in der es in Zukunft nicht nur einen Verteilungskampf bei der Energie, sondern auch bei der Ernährung geben wird, ist es wichtig, die Grundversorgung mit Lebensmitteln im eigenen Land zu sichern. Das können wir nur, wenn wir die Existenzgrundlage für die Bauern sichern."
(Welt am Sonntag, 20.04.08)
Moderation:
Sigmund Gottlieb
Der Moderator der "Münchner Runde" und Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens zeichnet sich durch eine langjährige Erfahrung als politischer Journalist aus. Geboren wurde Sigmund Gottlieb in Franken, genauer gesagt in Nürnberg - und zwar im Jahr 1951. Während seines Studiums der Politischen Wissenschaften, Neuen Geschichte und Germanistik arbeitete er für die "Nürnberger Zeitung".
Nach dem Examen an der Universität Erlangen-Nürnberg war Gottlieb zunächst Volontär, dann Redakteur beim "Münchner Merkur". Bald darauf entdeckte er das Fernsehen: Gottlieb wurde Redakteur des ZDF in München, später ZDF-Korrespondent in Bonn, danach Vize-Chef und Moderator des "Heute-Journals". 1991 kehrte er schließlich zurück nach München, zum Bayerischen Fernsehen. Seit 1995 ist Gottlieb Chefredakteur.
Sigmund Gottlieb: "Gemeinsam mit einem Team professioneller und hoch motivierter Kolleginnen und Kollegen versuche ich, ein Informationsprogramm anzubieten, das Orientierung bietet in einer Zeit zunehmender Verunsicherung der Menschen."
Dienstag, 22.04. | 20.15 Uhr, Bayerisches Fernsehen
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Mittwoch, 23.04. | 21.02 Uhr, EinsExtra
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event - Apr 22, 15:42
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